Aus einer UNESCO-Untersuchung geht hervor, dass zahlreiche historische Gebäude im Stadtkern von Odessa schwer beschädigt wurden. Die UNESCO fordert dringend finanzielle Unterstützung.
Der Schaden in der historischen Altstadt von Odessa nach den russischen Angriffen ist größer als erwartet. Das geht aus einer UNESCO-Untersuchung hervor, die Chiara Dezzi Bardeschi, die Leiterin des ukrainischen UNESCO-Büros in Kiew, vorgestellt hat.
Bekannte Sehenswürdigkeiten wurden schwer getroffen
Zwischen dem 29. Juli und dem 1. August wurden mehr als 50 der beschädigten Gebäude unter die Lupe genommen. Besonders die Verklärungskathedrale, das Haus der Wissenschaftler und das Literaturmuseum wurden schwer getroffen.
"Der Besuch hat klar gezeigt, dass das Ausmaß der Auswirkungen auf den historischen Stadtkern größer ist als zunächst erwartet", erklärte Bardeschi.
Die Angriffe hätten "ganze Bereiche der historischen Struktur" der Stadt beschädigt, so Bardeschi weiter. Die umfangreichen Ergebnisse der Untersuchung sollen in einem Bericht im Dezember veröffentlicht werden. Die UNESCO fordert dringende finanzielle Unterstützung, um den historischen Kern der Stadt zu sichern, der durch die russischen Angriffe fragiler denn je ist.
Knapp 300 kulturelle Stätten wurden bereits beschädigt
Insgesamt hat die UNESCO bereits Schäden an 274 kulturellen Gebäuden in der Ukraine festgestellt, weitere dürften hinzukommen. Einige ukrainische Stätten, wie zum Beispiel die Sophienkathedrale in Kiew oder das Kiewer Höhlenkloster, könnten auf der Roten Liste der UNESCO landen, wo Welterbestätten aufgeführt sind, die Gefahr laufen, zerstört zu werden.