Der Angriff eines wütenden Mob auf die Passagiere eines Flugzeugs aus Israel wird in Russland untersucht. Doch der Kreml sieht bereits Schuldige im Ausland.
Am internationalen Flughafen in Machatschkala in der russischen Teilrepublik Dagestan hat ein wütender Mob versucht, ein aus Tel Aviv in Israel kommendes Flugzeug zu stürmen.
Trotz des Eingreifens der Polizei wurden bei dem antisemitischen oder wie es in Russland heißt "anti-israelischen" Zwischenfall in der vorwiegend muslimischen Kaukasus-Region mehrere Menschen verletzt.
In Dagestan leben etwa 3 Millionen Menschen, die Teilrepublik ist eine der ärmsten Russlands.
Im Internet veröffentlichte Videos zeigen, wie die wütende Menge versucht, den Passagieren ihre Handys wegzunehmen.
"Von Kräften im Ausland provoziert"
Dagestans Regierungschef macht die sozialen Medien für die Gewalt verantwortlich. Offenbar war auch Telegram zu dem Angriff auf das Flugzeug aus Israel aufgerufen worden.
Russlands Behörden ermitteln. Der Kremlsprecher erklärte, dass die Menschen angesichts der Bilder aus Nahost von "Kräften im Ausland" provoziert worden seien. Die USA und Deutschland verurteilten den antisemitischen Vorfall.
Der russische Präsident Wladimir Putin wollte an diesem Montagabend eine Rede zur Sicherheit halten - und offenbar auch auf die Gewalt in Dagestan eingehen.