Pause für Frontsoldaten in Aussicht: Selenskyj will Demobilisierung ermöglichen

Einige ukrainische Soldaten kämpfen seit Kriegsbeginn weitestgehend ohne Unterbrechungen an der Front.
Einige ukrainische Soldaten kämpfen seit Kriegsbeginn weitestgehend ohne Unterbrechungen an der Front. Copyright Gregor Fischer/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit DPA
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Selenskyj hat angekündigt, die Demobilisierung von Soldaten im Einsatz zu ermöglichen. Putin plant derweil eine Vergrößerung der russischen Armee.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Veränderungen bei der Einberufung zum Militärdienst angekündigt. Dabei soll es unter anderem um die Demobilisierung bereits kämpfender Soldaten gehen.

Selenskyj: "Veränderungen sind erforderlich"

Die Ankündigung gilt vor allem als Zugeständnis an Soldaten, die seit Kriegsbeginn vor 21 Monaten weitestgehend ohne Ablösung im Fronteinsatz sind.

"Jeder in der Ukraine versteht, dass in diesem Bereich Veränderungen erforderlich sind", sagte Selenskyj am Freitagabend. Es gehe nicht nur um die Zahl derer, die mobilisiert werden könnten, sondern auch um einen Zeitrahmen zur Demobilisierung für diejenigen, die derzeit beim Militär seien.

Die militärische Führung und das Verteidigungsministerium müssten eine Lösung ausarbeiten, die anschließend dem Generalstab zur Genehmigung präsentiert werden solle, erklärte Selenskyj weiter. Einige Vorschläge lagen nach Angaben des Präsidenten bereits am Freitag vor, auf den Inhalt ging er allerdings nicht näher ein.

Derzeit dienen etwa 820.000 Ukrainer den Streitkräften des Landes. Nach dem aktuell geltenden Kriegsrecht können sie nicht ohne weiteres demobilisiert werden.

Putin kündigt Vergrößerung der Armee an

Russlands Präsident Wladimir Putin hat derweil angekündigt, seine Armee erneut vergrößern zu wollen. Die Zahl der bewaffneten Kräfte soll auf rund 1,32 Millionen erhöht werden.

170.000 Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende sollen dazustoßen. Erst im Sommer 2022 hatte Putin eine Vergrößerung der Streitkräfte auf 1,15 Millionen Mann befohlen.

Die Ankündigung, die Armee erneut vergrößern zu wollen, hat in der russischen Bevölkerung Befürchtungen geweckt, dass eine neue Mobilisierungswelle geplant sein könnte. Das russische Verteidigungsministerium gab Entwarnung.

"Eine Mobilisierung ist nicht vorgesehen", teilte die Behörde mit. Es werde auf russische Bürger gesetzt, die sich freiwillig verpflichten. Bei der letzten Mobilmachung im Herbst 2022 wurden 300.000 Männer für die Front eingezogen.

Die Kämpfe im Süden und Osten der Ukraine halten an. Besonders intensiv sollen die Gefechte bei den Orten Bachmut, Awdijiwka und Marjinka im Gebiet Donezk sein.

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