"Die stärksten Überflutungen seit 80 Jahren" in Teilen Kasachstans und Russlands

Menschen nutzen Schlauchboote, um aus ihren Häusern in Orsk, Russland zu fliehen.
Menschen nutzen Schlauchboote, um aus ihren Häusern in Orsk, Russland zu fliehen. Copyright Anatoly Zhdanov/(c) Copyright Kommersant Publishing House, Moscow, Russia (www.kommersant.ru/photo)
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Von Anne Frieda Müller mit AP
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Teile Kasachstans und Russlands stehen unter Wasser. Evakuierungsmaßnahmen finden in beiden Ländern statt.

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Der ganze Nordwesten Kasachstans ist überflutet worden. Zehn Regionen riefen den Notstand aus. Grund für das Hochwasser: Zu frühe warme Temperaturen beschleunigten die Schneeschmelze. Der 2400 Kilometer lange Ural-Fluss ist laut den lokalen Behörden auf der gesamten Länge über die Ufer getreten sein. 

Der kasachische Präsident Qassym-Schomart Toqajew nannte die Fluten, "die schlimmsten der letzten 80 Jahre". Über 72.000 Menschen wurden evakuiert. Die kasachische Armee ist in der gesamten Region entlang des Ural-Flusses im Einsatz.  

Die russische Stadt Orsk überflutet

Auch die russische Region Orenburg, an der kasachischen Grenze, ist überschwemmt worden. Am Freitag brach ein Damm in der Nähe von Orsk. Es wurde eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet, um  mutmaßlichen Bauverstöße zu untersuchen, die zusätzlich zu den Wassermassen zum Bruch des Damms geführt haben könnten. Die gesamte Stadt wurde überflutet.

Der Gesamtschaden durch das Hochwasser in der Region Orenburg wird auf rund 210 Millionen Euro (21 Milliarden Rubel) geschätzt, teilte die Regionalregierung am Sonntag mit. Allein in Orsk sollen über 600 Wohnhäuser überflutet worden sein.

"Förderaler Notstand" ausgerufen

Der  russische Katastrophenschutzminister Alexander Kurenkow reiste am Sonntag in die betroffene Region.  Er empfahl Russland den "förderalen Notstand" auszurufen, um mehr Hilfen mobilisieren zu können. Sein Ministerium meldete am Sonntag, dass das Wasser noch immer ansteige.

Evakuierungsmaßnahmen finden in der gesamten Region Orenburg statt. Laut der russischen Nachrichtenagentur TASS sollen über 6000 Menschen aus der überfluteten Region in Sicherheit gebracht worden sein. 

Mehrere Regionen in der Nähe des Urals sind von den Überschwemmungen betroffen. Das russische Ministerium für Katastrophenschutz evakuierte nach Angaben der Regionaldirektion des Ministeriums rund 820 Menschen in der benachbarten Region Samara.

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