Charmeoffensive "Project Clover": TikTok eröffnet irisches Rechenzentrum

TikTok sagt, dass das erste seiner drei europäischen Rechenzentren den Betrieb aufgenommen hat
TikTok sagt, dass das erste seiner drei europäischen Rechenzentren den Betrieb aufgenommen hat Copyright Michael Dwyer/AP
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Von Euronews mit AP
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

TikTok hat bekannt gegeben, dass das erste seiner drei europäischen Rechenzentren in Betrieb genommen worden ist. Dies ist Teil der Bemühungen des chinesischen Unternehmens, westliche Befürchtungen über Datenschutzrisiken zu zerstreuen.

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Mit der Inbetriebnahme des ersten seiner drei europäischen Rechenzentren will die Social-Media-App westliche Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes ausräumen will.

Das sogenannte "Project Clover" wurde initiiert, nachdem zahlreiche Regierungsbehörden auf der ganzen Welt TikTok von den Geräten ihrer Mitarbeiter verbannt hatte.

Die Muttergesellschaft der App, ByteDance - ein chinesisches Unternehmen, das seinen Hauptsitz im Jahr 2020 nach Singapur verlegt hat - startete die Initiative, um eine "sichere Enklave für europäische TikTok-Nutzerdaten" zu schaffen, so Theo Bertram, TikToks Vizepräsident für europäische Regierungsbeziehungen und öffentliche Politik.

Die Video-Sharing-App teilte am Dienstag mit, dass sie mit der Übertragung europäischer Nutzerdaten in ihr Rechenzentrum in Dublin begonnen hat.

Zwei weitere Datenzentren, ein weiteres in Irland und eines in Norwegen, befinden sich im Bau, so TikTok in einem Update.

Die App wurde von europäischen und nordamerikanischen Regulierungsbehörden unter die Lupe genommen, weil sie befürchten, dass sensible Nutzerdaten in China landen könnten.

TikTok hatte Anfang des Jahres seinen Plan bekannt gegeben, europäische Daten künftig in Europa zu speichern, wo es strenge Datenschutzgesetze gibt, nachdem eine Reihe westlicher Regierungen die App von offiziellen Geräten verbannt hatten.

Die NCC Group, ein britisches Cybersicherheitsunternehmen, überwacht das Projekt und wird den Datenverkehr überprüfen, um sicherzustellen, dass "nur zugelassene Mitarbeiter:inne auf begrenzte Datentypen zugreifen können und eine Echtzeitüberwachung durchführen, um verdächtige Zugriffsversuche zu erkennen und darauf zu reagieren", so Bertram.

"All diese Kontrollen und Vorgänge sollen sicherstellen, dass die Daten unserer europäischen Nutzer in einer speziell entwickelten Umgebung geschützt werden und nur zugelassene Mitarbeiter;innen, die einer strengen unabhängigen Aufsicht und Überprüfung unterliegen, darauf zugreifen können", so Bertram.

TikTok wurde kürzlich vom Europäischen Datenschutzausschuss (EDPB) wegen seines Umgangs mit Kinderdaten in der EU mit einer Geldstrafe belegt.

Diese Entscheidung ist Teil einer Untersuchung, die im Jahr 2021 eingeleitet wurde, um festzustellen, ob TikTok gegen die EU-Datenschutzvorschriften (DSGVO) verstoßen hat, indem es nicht sichergestellt hat, dass seine Altersüberprüfungsprozesse die Privatsphäre von Kindern zwischen 13 und 17 Jahren ausreichend schützen.

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