Bye, bye, Republikanerparteitag - welcome zum Demokratenparteitag

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Von Euronews
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In Tampa in Florida werden die Parteitagsutensilien wieder eingepackt. Für Mitt Romney und seinen Vize Paul Ryan geht der Wahlkampf in die letzte, entscheidende Runde. Der Präsidentschaftskandidat verabschiedete sich vom Parteitag mit einem weiteren Seitenhieb auf den Rivalen, den er aus dem Weißen Haus jagen will. Denen, die Obama gewählt hatten, empfahl er: “Jetzt ist für uns die Zeit gekommen, um die Enttäuschungen der letzten vier Jahre hinter uns zu lassen. Sie wissen, dass etwas falsch ist an der Art, wie er den Präsidentenjob macht, weil sie das beste Gefühl mit ihm an dem Tag hatten, an dem sie ihn wählten.”

Parteivolkes Stimme:
Sie ist restlos begeistert, denn jetzt werde Obama gefeuert. Er ist dabei, wenn sie jetzt vorwärts schreiten. Und für sie ist es das Sahnehäubchen auf der Torte, sie werden im November gewinnen, keiner kann sie aufhalten. Die First Lady hat sich das nicht angetan. Dem Reporter, der sie fragt, antwortet sie, als Frau des Mannes, gegen den die antreten, müsse sie sich das nicht anschauen. Aber für die Wähler sei es schon wichtig, die Parteitage zu verfolgen.

Für Barack Obama wird es jetzt Zeit, direkter als bisher auf die Angriffe des Herausforderers einzugehen. In einem Interview greift er das Romney-Argument auf, er, der Präsident, habe die Verpflichtung für Bezieher von Sozialhilfe, in irgend einer Weise etwas für die Gemeinschaft zu leisten, abgeschafft. Obama zeigt sich sicher, dass jeder Reporter, jeder, der Fakten zur Kenntnis nimmt, sofort merken wird, was an Romneys Aussage nicht stimme. Für Obama beginnt die eigene Kür am Dienstag. Dann treffen sich die Demokraten in Charlotte in North Carolina zu ihrem Nominierungsparteitag. Sie können es weniger marktschreierisch angehen lassen, denn die Umfragen sehen für den Amtsinhaber nicht schlecht aus.

Zum Thema “Parteitag der Demokraten” sprechen wir jetzt mit Cokie Roberts, Politikjournalistin beim Fernsehsender ABC in Washington.

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Jetzt ist es an den Demokraten, ihren Präsidentschaftskandidaten zu benennen. Sie gehen mit großen Einsatz daran, Wege in die Zukunft für das ganze Land zu finden. Wie wollen die Demokraten Obamas Anstrengungen in Sachen Wirtschaft darstellen, vor allen bezogen auf Jobs? Als einen der wichtigsten Redner haben sie den ehemaligen Republikaner Charlie Crist benannt.

Cockie Roberts
Die Demokraten haben den großen Vorteil, ihren Parteitag erst abzuhalten, nachdem sich alle ansehen und anhören konnten, was die Republikaner sagen. So können sie ihre Redner direkt auf die Argumente der Republikaner antworten lassen. Das werden sie mit Enthusiasmus tun, da können Sie sicher sein. Ja, sie bieten einen ehemaligen Republikaner auf, Charlie Crist, der zuletzt als Unabhängiger angetreten war. Sie haben ihn zum Parteitag eingeladen, nachdem die Republikaner den ehemaligen Demokraten Artur Davis auf ihrem Parteitag hatten. So etwas ist immer eine gute Sache für eine Partei, weil da jemand sagen kann, warum er die andere Partei nun als die falsche ansieht.

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Eines der wichtigsten Themen für die Wähler sind die Steuern. Können die Demokraten irgendwie ihre Steuerpolitik positiv darstellen?

Cockie Roberts
Die Demokraten denken, sie hätten die besseren Argumente bei Steuern und die Umfragen geben ihnen recht. Die meisten Amerikaner halten es für eine gute Idee, Leute mit mehr als 250.000 Dollar Jahreseinkommen zu besteurn und erst recht Leute mit mehr als einer Million. Die Demokraten sagen, alles was sie zu machen versuchen, läuft darauf hinaus, dass die Reichen ihren Anteil zahlen. Und sie weisen darauf hin, dass die Republikaner den Millionären Geschenke machen, besonders Millionären wie Mitt Romney. Die Demokraten meinen, für dieses Argument eine stabile Grundlage zu haben.

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Ein wichtiges Thema werden ihre außenpolitischen Leistungen sein. Senator John Kerry wird Obamas Verdienste um die nationale Sicherheit würdigen. Gewöhnlich spielt die Außenpolitik bei Wahlen keine große Rolle. Warum jetzt das?

Cockie Roberts
Sicher, Außenpolitik bekommt keine Aufmerksamkeit, es sei denn, da ist ein Krieg, der die Amerikaner beunruhigt. So war es mit dem Irakkrieg 2006 oder in den 1970er Jahren mit dem Vietnamkrieg. Ich denke, Präsident Obama empfindet das als eine seiner signifikanten Leistungen. In allen Umfragen steht er beim Thema Außenpolitik gut da. In dieser Hinsicht sehe ich Mitt Romney als ein unbeschriebenes Blatt an. Die größte Leistung des Präsidenten, auf die Senator John Kerry sicher mit Stolz verweisen wird, ist das Töten von Osama Bin Laden. Immer wenn irgendwer Präsident Obama als schwach in der Außenpolitik bezeichnet, kann der kontern:” Sagen Sie das mal Osama Bin Laden!” Dazu werden Sie beim Demokraten-Konvent einiges zu hören bekommen.

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