Einkaufszentrum der Superlative als Börsenrenner

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Aufgrund der großen Nachfrage arabischer und westlicher Anleger stiegen die Aktien der Emaar Malls Gruppe am ersten Handelstag um zwölf Prozent.

Der Börsengang ist für Emaar ein wichtiger Schritt, um Geld für den Bau eines riesigen Einkaufszentrums zu beschaffen: Die “Mall of the World”.

Das vom Staat geförderte Mammutprojekt lenkt den Blick auf die Erholung der Wirtschaft nach der Finanzkrise von 2009, wirft aber auch die Frage auf: Könnte sich Geschichte wiederholen?

Emaar Properties, der größte Immobilienkonzern der Vereinigten Arabischen Emirate, hat seine Tochtergesellschaft Emaar Malls an die Börse gebracht – und die Anleger zögerten nicht, sondern griffen zu.

Das soll nur der erste Schritt zur Finanzierung der “Mall of the World” sein. Die Kosten für den gigantischen Komplex, der nicht nur ein riesiges Einkaufszentrum beherbergen soll, werden auf 5,5 Milliarden Euro geschätzt.

Im Juli haben die Bauarbeiten begonnen. In Dubai entsteht gewissermaßen “eine Stadt in der Stadt”.

Der Börsengang von Emaar Malls ist der größte in den Vereinigten Arabischen Emiraten seit der weltweiten Finanzkrise 2009.

“Wir haben eine Zeit durchlebt, in der die Märkte Zugewinne verbucht haben, die nicht aufrechtzuerhalten waren. Jetzt beginnt eine Phase der Stabilität. Und das ist gut für den Markt insgesamt. Wenn Investoren zuversichtlich sind, sind auch die Bauunternehmer zuversichtlich”, so Analyst Craig Plumb von Jones Lang LaSalle.

Um tiefer in das Thema einzusteigen, sprach euronews-Moderatorin Daleen Hassan mit Nour Eldeen Al-Hammoury, Chefmarktstratege bei ADS Securities Abu Dhabi.

euronews:
Rund um den Börsengang von Emaar Malls gab es viele optimistische Stimmen. Was bedeutet das für die Wirtschaft in den Vereingten Arabischen Emiraten?

Nour Eldeen Al-Hammoury:
Die Zuversicht ist zurück und das ist nicht nur der Schlüssel für die Emirate, sondern die gesamte Region. Die Wirtschaft expandiert in moderatem und ermutigendem Maße. Zudem wachsen Unternehmen langfristig gesehen, mit Blick auf die Expo 2020. Was die Zuversicht angeht, wird es immer mehr Wirtschaftsmöglichkeiten geben. Der Börsengang von Emaar Malls sowie die Nachfrage sind da nur einige der Belege.

euronews:
Einige Analysten haben warnend darauf hingewiesen, dass Dubai seine Fehler wiederholen könnte – nämlich das Bauen zu übertreiben, was 2009 einer der Faktoren der Schuldenkrise war. Besteht diese Gefahr?

Nour Eldeen Al-Hammoury:
Zumindest interne Gefahren gibt es bisher nicht. Dubai expandiert maßvoll mit wohlüberlegten Schritten – und natürlich hat man aus der Vergangenheit gelernt. Allerdings bestehen immer äußere Risiken. Die Situation in Europa und Asien sowie die Unsicherheit in der US-Wirtschaft sollten Grund genug sein, die Augen offen zu halten.

euronews:
Wie bewerten Sie angesichts der politischen Spannungen im Nahen Osten die Stabilität der Aktienmärkte in der Golfregion im Vergleich zu den Börsen in Europa und den USA?

Nour Eldeen Al-Hammoury:
Zunächst zu Dubai: Im Sommer gab es wegen der geopolitischen Spannungen und der Situation bei Arabtech spürbare Verkäufe. Aber die Märkte haben sich zu 90 Prozent davon erholt. Die Auswirkungen waren nur von kurzer Dauer. Die Märkte in Europa, Asien und den USA haben zuletzt gelitten, was die kurzfristige Korrektur sein könnte, die alle erwartet haben. Die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank vergangene Woche haben gezeigt, dass die Situation in Europa noch schlimmer ist, als die EZB dachte. Auch der Rückgang in Asien gibt Anlass zur Sorge, deshalb wird die Region immer interessant für neue Möglichkeiten sein.

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