Siebter Todesfall durch Mers-Virus in Südkorea

Siebter Todesfall durch Mers-Virus in Südkorea
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Von Alexandra Leistner mit AFP
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In Südkorea infizieren sich immer mehr Mensch mit dem Mers-Virus. Die Zahl der Todesopfer ist auf sieben angestiegen, die Zahl der bekannten Fälle

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In Südkorea infizieren sich immer mehr Mensch mit dem Mers-Virus. Die Zahl der Todesopfer ist auf sieben angestiegen, die Zahl der bekannten Fälle auf 95. Insgesamt sind 2.500 Personen unter Quarantäne gestellt. Um sicher zu gehen, dass diejenigen, die bei sich Zuhause in Quarantäne sind, ihre Wohnungen nicht verlassen, will Südkoreas Regierung die Handys der Betroffenen orten.

Die rapide ansteigenden Neuansteckungen sollen durch strenge Hygienemaßnahmen unter Kontrolle gebracht werden. Die lokalen Behörden werden dabei auch von einem Expertenteam der Weltgesundheitsorganisation unterstützt.

Menschen versuchen sich durch Gesichtsmasken vor Ansteckung zu schützen, doch die Hersteller kommen mit der Produktion nicht nach, wie eine Frau in einer Apotheke berichtet: “Der Ausbruch von Mers kommt überraschend. Die Hersteller von Gesichtsmasken und medizinischem Material haben nicht ausreichend Produkte. Von 1.000 bestellten Masken bekommen wir nur etwa 600 geliefert und die verkaufen sich sofort. Die Nachfrage ist um ein Vielfaches höher, als das Angebot”.

Rund 2.000 Schulen in der Hauptstadt Seoul und in der benachbarten Provinz Kyonggi bleiben weiterhin aufgrund der Ansteckungsgefahr geschlossen. Viele öffentliche Veranstaltungen und Versammlungen wurden abgesagt. Leute halten sich etwa von großen Sportveranstaltungen entfernt. Auch Bibelkreise sollen schlechter besucht sein als sonst üblich, melden lokale Medien. Der Verband der Kinos meldet einen Rückgang der verkauften Tickets um 35 Prozent.

Vor etwa zwei Wochen war der erste Mers-Fall in Kyonggi gemeldet worden. Dabei handelt es sich um einen Mann, bei dem das Virus nach einer Nah-Ost-Reise festgestellt wurde. Er liegt auf der Isolierstation eines Krankenhauses. Alle weiteren Infektionen von Patienten, Klinikpersonal oder Besuchern gingen von ihm aus, gab die Regierung bekannt.

Typische Symptome von Mers (Middle East Respiratory Syndrome) sind Fieber, Atemprobleme, Lungenentzündung und Nierenversagen. Das Virus überträgt sich unter anderem über Körperflüssigkeiten und Tröpfchen. Es gehört wie der Sars-Erreger zur Familie der Coronaviren und wurde 2012 in Saudi-Arabien entdeckt. Eine erfolgreiche Behandlungsmethode der schweren Atemwegsinfektion oder eine Impfung gibt es bisher nicht.

Alle Informationen der WHO zu Mers finden Sie hier (auf Englisch) – Auf Deutsch von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Hongkong hat unterdessen eine Reisewarnung für Südkorea ausgesprochen:

Hong Kong to announce red alert on travel to South Korea as seven there die of #Mershttp://t.co/IZR8otoYn0

— Kristine Servando (@tinssoldier) June 9, 2015

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