Uneinigkeit über neue Nachtschichten. Auch Mitarbeiter der First Great Western Eisenbahn legen Arbeit nieder.
Am Mittwochabend um 18.30 Uhr hat das Personal der Londoner U-Bahn für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt. Ab spätestens 20 Uhr sollte dann kein Zug mehr fahren. Ein Angebot des Betreibers TfL hatten vier Gewerkschaften zuvor abgelehnt.
Grund für den Streit mit dem Betreiber TfL ist eine Erweiterung des Fahrplans. Ab September sollen die Züge an Wochenenden rund um die Uhr fahren. TfL hatte dafür zwei Prozent mehr Lohn geboten, dazu einen Bonus von rund 2800 Euro und eine Einmalzahlung. Doch das Geld scheint den Gewerkschaften gar nicht so wichtig zu sein.
“Das große Problem an den Vorschlägen ist, dass sie nicht auf die Work-Life-Balance und unsoziale Arbeitszeiten eingehen”, sagte Finn Brennan, Chefunterhändler der Zugführergewerkschaft ASLEF, auf euronews. “Das Unternehmen muss jetzt vernünftig sein und sich mit uns zusammensetzen, um zu einer Lösung zu kommen.” Eine Sprecherin des britischen Premierministers David Cameron nannte den Streik “ungerechtfertigt”.
Über 500 U-Bahnzüge rollen normalerweise durch London, sie befördern täglich bis zu vier Millionen Menschen. Die sind jetzt auf andere Verkehrsmittel angewiesen. Selbst dem öffentlichen Fahrradverleihsystem droht die Überlastung, berichtet die englische Zeitung The Guardian. Das Verkehrsunternehmen TfL versucht, mit zusätzlichen Bussen und Fähren das Schlimmste zu verhindern.
Championed the #tubestrike tonight by walking to Camden and back. Combined with some energetic dancing in between, I am thoroughly tired.
— Emma Prew (@emmaprew) July 8, 2015
Verschärft werden die Auswirkungen des Streiks dadurch, dass jetzt auch die Mitarbeiter von First Great Western, einer Zuggesellschaft, die die Linien Richtung Südwesten und Wales bedient, in den Ausstand getreten sind.
Informationsseite des U-Bahnbetreibers TfL
Übersicht der bestreikten Bahnlinien von First Great Western