Europäischer Preiskampf: Dumping schnürt Bauern die Luft ab

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Von Euronews
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Nach Ende ihrer Autobahnblockaden sind Landwirte im Zentrum von Lyon zusammengekommen. Xavier Beulin ist Vorsitzender der Landwirtschaftsgewerkschaft

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Nach Ende ihrer Autobahnblockaden sind Landwirte im Zentrum von Lyon zusammengekommen. Xavier Beulin ist Vorsitzender der Landwirtschaftsgewerkschaft FNSEA, er erklärt die Lage der französischen Erzeuger: “Wir haben einerseits Produktionskosten, die über denen der benachbarten europäischen Länder liegen. Nicht nur bei den Bauern, auch in den Schlachthäusern, den Fabriken. Auf der anderen Seite haben wir Bestimmungen und Regeln der EU zu befolgen. Falls wir das nicht tun, werden wir bestraft und müssen zahlen.
Im letzten Jahr gab es Fälle von Preisdumping. Nach dem Embargo gegen Russland haben viele Erzeuger aus unseren europäischen Nachbarländern ihre Ware statt nach Russland auf unseren Markt geschickt, um überhaupt noch etwas dafür zu bekommen. Wenn das Europa ist… das geht so nicht.”

Aus Wut über Billigkonkurrenz hatten einige Bauern am Donnerstag ausländische LKW geplündert und deren Fracht auf den Straßen verteilt. Ein Beispiel dafür sei die Nektarine, so Beulin: “Die kostete im vergangenen Jahr in Madrid einen Euro. Verkauft wurde sie aber in Frankreich und zwar für 40 Cent. Da können wir dann nicht mehr mithalten. Wenn sich die europäischen Länder gegenseitig ausstechen, wie soll es dann mit Europa weitergehen?”

An den Protestaktionen waren nach Angaben der Gewerkschaft rund 15.000 Landwirte beteiligt. Nach Gesprächen mit Francois Hollande in Dijon hatte Xavier Beulin die Bauern in Lyon gebeten, die Autobahnsperrung vorerst aufzuheben.

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