TV-Duell: Zwischen Le Pen und Macron fliegen die Fetzen

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Von Christoph Debets
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Gut zweieinhalb Wochen vor der französischen Präsidentschaftswahl sind erstmals alle elf Kandidaten aufeinandergetroffen. In der teils hitzig geführten Debatte ging es vor allem um die Affären und um

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Gut zweieinhalb Wochen vor der französischen Präsidentschaftswahl sind erstmals alle elf Kandidaten aufeinandergetroffen. In der teils hitzig geführten Debatte ging es vor allem um die Affären und um Frankreichs Zukunft in Europa.

Der chancenlose Kandidat der anti-kapitalistischen Linken Philippe Poutou warf Marine Le Pen Heuchelei vor, weil sie sich unter Berufung auf ihre Immunität als Europaabgeordnete geweigert hatte, sich von der Polizei vernehmen zu lassen.

“Arbeiter haben keine Immunität, sie erscheinen. Aber Sie haben Glück, denn das System schützt Sie”, rief er Le Pen zu.

Le Pen griff den als Unabhängigen antretenden Ex-Wirtschaftsminister Emmanuel Macron scharf an:

Wenn man wie ein 50 Jahre altes Fossil spreche, solle man nicht vorgeben, ein Erneuerer zu sein.

Macron, der nach Ansicht vieler Umfragen Le Pen in der Stichwahl schlagen dürfte, erwiderte, es sei ja wohl die Chefin der Nationalen Front, die jene Lügen, die ihr Vater vor 40 Jahren verbreitet habe, aufwärme.

Als Überraschungssieger ging nach einer Blitzumfrage von Elabe der linksradikale Jean-Luc Mélenchon aus der Debatte hervor.

GRAND DÉBAT. Mélenchon jugé le plus convaincant. Devant Macron et Fillon. https://t.co/z2qg1oJAQL (sondage elabe_fr</a>) <a href="https://t.co/p0exT3DGtR">pic.twitter.com/p0exT3DGtR</a></p>&mdash; BFMTV (BFMTV) 4. April 2017

Le Pens Feststellung “Franzosen liebten ihre Traditionen” konterte er:

“Nein, 60 Prozent der Franzosen haben keine Religion. Lassen Sie uns mit Ihrer Religion in Ruhe. Wir wollen nichts hören von Ihrem Lebensstil, der nicht der unsere ist, den sie uns aber aufzwingen wollen”.

Bei der ersten Fernsehdebatte vor zwei Wochen waren nur die fünf wichtigsten Kandidaten eingeladen worden, sehr zur Verärgerung der anderen sechs Bewerber.

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