Kein Grund zur Flucht - Peruanischer Präsident mahnt flüchtigen Vorgänger

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Nachdem die Justiz ihm aufgrund von Geldwäscheermittlungen verboten hatte, das Land zu verlassen, beantragte der peruanische Ex-Präsident Garcia politisches Asyl beim Nachbarn Uruguay. Der amtierende Präsident in Lima zeigte dafür nun wenig Verständnis.

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Nach der Flucht des peruanischen Ex-Präsidenten Alan Garcia in die Residenz des Botschafters von Uruguay in Lima, hat sich Perus amtierender Präsident zu dem Fall geäußert. Martin Vizcarra erklärte, in seinem Land gebe es keine politische Verfolgung und alle Staatsbürger hätten sich der Justiz zu stellen.

Garcia hatte politisches Asyl in Uruguay beantragt. Zuvor hatte ihn ein Gericht wegen einer laufenden Geldwäsche-Ermittlung für 18 Monate untersagt, das Land zu verlassen.

"Ich habe mit Präsident Vazquez von Uruguay telefoniert. Wir sprachen rund acht Minuten lang miteinander und ich habe ihm die Wichtigkeit der Angelegenheit erklärt und zum Ausdruck gebracht, dass wir Uruguays Entscheidung respektieren werden, egal wie sie ausfällt. Morgen werden wir unsere schriftliche Stellungnahme nach Uruguay schicken. Dann kann dort eine Entscheidung über Ex-Präsident Garcias Asylgesuch getroffen werden", so Martin Vizcarra.

"Wir hatten ja das sogenannte Lima-Abkommen unterzeichnet, in dem sich alle Präsidenten verpflichten, gegen Korruption vorzugehen, gegen jene Korruption, die nicht vor Grenzen Halt macht, und deren Bekämpfung somit unsere gemeinsame Anstrengung erfordert."

Bei den Ermittlungen gegen Garcia in seiner Heimat Peru geht es um eine mutmaßlich illegale Zahlung an ihn. Er soll rund 100.000 US-Dollar vom Baukonzern Odebrecht angenommen haben.

Der heute 69-Jährige regierte Peru von 1985 bis 1990 und von 2006 bis 2011. Vielen Peruanern gilt er als einer der korruptesten Politiker des Landes. Er verbrachte neun Jahre im Asyl in Kolumbien und kehrte erst nach Peru zurück, als frühere Vorwürfe gegen ihn verjährt waren.

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