Minderheit der Christen im Gazastreifen feiert Weihnachten

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Von Rudolph Herbert
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Minderheit der Christen im Gazastreifen nutzt Ausreiseerlaubnis zu Weihnachten, um nicht mehr zurückzukehren

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Weihnachten wird selbst in Nahost im Gazastreifen begangen, wo unter der muslimischen Mehrheit etwa 400 christliche Familien leben. Die meisten gehören der orthodoxen Kirche an, nur etwa neun Prozent sind Katholiken. Für die christliche Minderheit insgesamt ist die Vorfreude auf Weihnachten in der Regel groß: Die Feiertage sind oft die einzige Möglichkeit, den seit der Machtübernahme der radikalislamischen Hamas 2007 von Israel abgeriegelten Landstrich eine Zeit lang legal zu verlassen.

"Weihnachten ist überall in der Welt ein wichtiges Fest", so der orthodoxe Erzbischof Alexos. "Gott gab der Welt an Weihnachten Liebe und rettete sie vor Kriegen. Es ist ein Fest des Friedens."

Viele wollten an der Weihnachtsfeier in Bethlehem teilnehmen

Viele Christen haben die Gelegenheit in den vergangenen Jahren dazu genutzt, nicht mehr in den Gazastreifen zurückzukehren. Scharfe Sicherheitsvorkehrungen Israels hindern die Menschen jedoch an der Ausreise. Die begehrten Papiere werden oft erst in letzter Minute ausgestellt.

"Wir alle haben um die Teilnahme an der Weihnachtsfeier in Bethlehem gebeten", so Elias Jelda vom Verein der christlichen Jugend. "Doch unter dem Vorwand der Sicherheitsvorkehrungen wurden mehr als 500 Personen negativ beschieden."

Für viele Christen sieht die Lage daher düster aus. Hoffnungslosigkeit macht sich breit. "Israel hat mir die Ausreise verboten, berichtet der Journalist Sohail Tarazy. "Jedes Jahr suche ich darum an, weil ich in der Auferstehungskirche und in der Geburtskirche beten will. Ich probiere das nun schon seit mehr als zehn Jahren und warte immer noch..."

Wer nicht nach Bethlehem ausreisen durfte, feiert Weihnachten in diesem Jahr mit Gebeten und oft mit muslimischen Freunden beim Sitz des Vereins der christlichen Jugend inmitten von Gaza-Stadt.

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