Airbus: Börse feiert das "Aus" des Riesenfliegers A380

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Von su mit dpa
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An der Börse hat die Airbus-Aktie ihren Steigflug fortgesetzt. Ein Grund könnte das "Aus" für den A380 sein. Mit dem größten in Serie produzierten zivilen Verkehrsflugzeug hätte Airbus über Jahre Verluste geschrieben. Laut Airbus sind bis zu 3.500 Jobs betroffen - die Zulieferer nicht gerechnet

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An der Börse hat die Airbus-Aktie ihren schon länger anhaltenden Steigflug fortgesetzt. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier schon rund 30 Prozent an Wert gewonnen. Ein Grund für den Anstieg könnte das "Aus" für den A380 sein. Mit dem größten in Serie produzierten zivilen Verkehrsflugzeug in der Geschichte der Luftfahrt hätte Airbus wegen der geringen Produktionszahlen über Jahre Verluste geschrieben.

Der scheidende Airbus-Konzernchef Tom Enders:

"Ich meine, das, was wir hier sehen, ist das Ende der viermotorigen Groß-Flugzeuge, und genau darum geht es. Seit Jahren wird spekuliert, dass wir mit der A380 zehn Jahre zu früh dran waren, aber ich meine, jetzt wird klar: Wir waren wahrscheinlich mindestens 10 Jahre zu spät dran."

BIS ZU 3.500 JOBS BETROFFEN

Airbus hatte das Ende seines teuersten (Listenpreis 445,6 Millionen Dollar, 394 Millionen Euro) und ambitioniertesten Flugzeugprogramms verkündet, nachdem der Schlüsselkunde Emirates seine Bestellung um 39 Exemplare gekürzt und die australische Airline Qantas Bestellungen gestrichen hatte.

Laut Airbus ist die Auslieferung des letzten A380 für 2021 vorgesehen. Airbus hatte die Produktion bereits letztes Jahr von 15 auf zwölf Stück gedrosselt – bei insgesamt 800 ausgelieferten Maschinen.

Bis zu 3.500 Arbeitsplätze könnten betroffen sein, so der Konzern – die Zulieferindustrie noch nicht gerechnet.

Der A380 hat je nach Ausstattung bis zu 853 Sitze. Der Superjet hat eine Reichweite von 15.200 Kilometern und ist gut 72 Meter lang. Seine Flügelspannweite liegt bei knapp 80 Metern. Die Planungen für den A380 begannen 1995, im Jahr 2000 fiel der offizielle Startschuss.

Während es bei Airbus heißt, dass ein Ende des A380-Modells wirtschaftlich zu verkraften sei, sieht die Rechnung für Europas Steuerzahler anders aus: Die Entwicklungskosten dürften etwa 15 Milliarden Euro betragen haben. Nach dem europäischen Modell der staatlichen Flugzeugfinanzierungshilfen haben die Airbus-Kernnationen Deutschland, Frankreich und Spanien ein Drittel der Entwicklungskosten als rückzahlbare Darlehen gewährt. Mit jedem ausgelieferten Riesenjet - bis Ende 2018 geliefert: 234 Maschinen - musste etwas vom Darlehen getilgt werden.

Auch die Konkurrenz bei Boeing hat die Produktionsrate nach 1.548 Jumbos747 von sieben Exemplaren pro Monat auf sechs Maschinen pro Jahr heruntergefahren.

su

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