Die Proteste in Algerien verschärfen sich: Das älteste Museum Algeriens ist zerstört und über 100 Polizisten sind verletzt worden.
Die Proteste in der algerischen Hauptstadt Algier gegen eine erneute Kandidatur von Präsident Abdelaziz Bouteflika verschärfen sich. Am Freitag hatten Unbekannte das Nationale Museum für Antiquitäten und Islamische Kunst, das älteste Museum in Algerien, geplündert und zerstört.
Außerdem wurde eine nahe gelegene Grundschule in Brand gesteckt.
112 Polizisten sollen bei den Zusammenstößen am Ende der zunächst friedlichen Demonstrationen verletzt worden sein. Der algerische Innenminister Nourredine Bedoui und der Bürgermeister von Algier Abdelkader Zoukh besuchten verletzte Polizisten und Zivilisten im Krankenhaus. Sie betonten in Anwesenheit von Medienvertretern die wichtige Schlüsselrolle der Polizei bei der Aufrechterhaltung von friedlichen Protesten.
Am dritten Freitag in Folge hatten die Protestmärsche in Algier und anderen Provinzen des Landes stattgefunden. Die Demonstranten, unten ihnen aufgrund des gestigen Weltfrauentags viele Frauen, fordern einen tiefgreifenden politischen Wandel.
Auch in französischen Städten wie Paris und Marseille demonstrierten Menschen gegen eine fünfte Amtszeit des 82-jährigen algerischen Präsidenten, der sich seit einem Schlaganfall für eine ärztliche Behandlung in Genf aufhält.