Hetzgedicht: Rechtspopulistische FPÖ vergleicht Migranten mit Ratten

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Von Euronews mit dpa
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In Österreich hat die rechtspopulistische Partei FPÖ zu Ostern ein Gedicht mit dem Titel "Die Stadtratte" verteilt. Darin werden Menschen mit Ratten verglichen und es wird über Migranten hergezogen.

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In Österreich hat die rechtspopulistische Partei FPÖ zu Ostern ein Gedicht mit dem Titel "Die Stadtratte" verteilt. Darin werden Menschen mit Ratten verglichen und es wird über Migranten hergezogen. 

Kanzler Sebastian Kurz sagte der österreichischen Nachrichten APA: "Die getätigte Wortwahl ist abscheulich, menschenverachtend sowie zutiefst rassistisch und hat in Oberösterreich und im ganzen Land nichts verloren."

Kurz forderte eine Klarstellung von der FPÖ. Die Partei müsse sich "unmissverständlich" von dem Gedicht distanzieren.

Oberösterreichs Landeschef Thomas Stelzer (ÖVP) bezeichnete das Gedicht als "widerlich". Der Politiker arbeitet in dem Bundesland mit der FPÖ zusammen. 

Das Gedicht vergleicht Migranten mit Ratten

Das Gedicht beklagt die Willkommenskultur und Investitionen für Integrationsmaßnahmen. Unter anderem heißt es darin:

"So, wie wir hier unten leben,/ müssen and're Ratten eben,/ die als Gäst' oder Migranten,/ auch die, die wir noch gar nicht kannten,/ die Art zu leben mit uns teilen!/ Oder rasch von dannen eilen!"

An anderer Stelle wird vor einer Vermischung der Kulturen gewarnt. 

Im Impressum des Gedichts steht als Verantwortlicher der Braunauer FPÖ-Stadtrat Hubert Esterbauer. Er sagte jedoch der österreichischen Tageszeitung "Der Standard", dass er nicht der Verfasser des Gedichts sei. Der Vergleich mit Ratten sei heikel und problematisch. 

Streit zwischen ÖVP und FPÖ

Das Gedicht könnte zu einem erneuten Streit zwischen den Koalitionsparteien ÖVP und FPÖ führen. 

Die ÖVP-FPÖ-Koalition in Wien war im ersten Jahr ihres Bestehens vor allem durch demonstrative Geschlossenheit aufgefallen. Zuletzt sorgten aber bereits Verbindungen zwischen der FPÖ und den "Identitären" für Ärger. Kanzler Kurz forderte damals, dass sein Koalitionspartner sämtliche Verbindung zu der Bewegung kappen solle.

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