Italien fordert EU-Aktionsplan für Flüchtlinge aus Libyen

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Copyright REUTERS/Ahmed Jadallah TPX IMAGES OF THE DAY
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Von Philipp Lippert
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Europa sollte sich auf die Ankunft von Flüchtlingen aus dem nordafrikanischen Libyen vorbereiten, heißt es aus Italien.

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Europa sollte sich auf die Ankunft von Flüchtlingen aus dem nordafrikanischen Libyen vorbereiten. Das ist die Botschaft eines gemeinsamen Treffens des italienischen Außenministers Enzo Moavero und des UN-Gesandten für Libyen, Ghassan Salamé.

Moavero sagte bei einer Pressekonferenz: "Es besteht die Annahme, dass viele Menschen wegen des Krieges flüchten werden. Das ist ein wichtiges Thema für Europa. Ich habe in den vergangenen Tagen der Europäischen Kommission geschrieben und einen europäischen Aktionsplan gefordert, falls wirklich viele Migranten von Libyen nach Europa kommen."

REUTERS/Hani Amara

700.000 Ausländer leben in Libyen

Nicht nur Einheimische könnten fliehen. In Libyen leben auch viele afrikanische Migranten. Ghassan Salamé geht aber nicht davon aus, dass alle die Flucht nach Europa planen: "Die Zahlen haben sich in Libyen nicht groß verändert. Dort leben rund 700.000 Ausländer. Nicht alle von denen, nicht die Mehrheit von ihnen, nicht mal eine Minderheit davon, wirklich nur sehr wenige davon wollen das Mittelmeer überqueren."

Währenddessen geht der Kampf um die libysche Hauptstadt Tripolis weiter. Der sogenannten "Libyschen Nationalen Armee" ist es unter Führung von Kommandant Khalifa Haftar bisher noch nicht gelungen, die südliche Verteidigungslinie der Regierungstruppen zu durchbrechen.

Die Kämpfe haben ein Flüchtlingslager erreicht

Mittlerweile sollen die Kämpfe auch ein Flüchtlingslager betreffen. Das berichten die Vereinten Nationen. Ein UN-Sprecher sagte, es werde gemeldet, dass bewaffnete Kämpfer das Auffanglager "Qasr Ben Ghashir", in dem etwa 890 Migranten untergebracht sind, erreicht hätten. Die Anlage liegt 20 Kilometer südlich von Tripolis.

Laut Weltgesundheitsorganisation sind bei Kämpfen schon mehr als 270 Menschen getötet und fast 1.300 verletzt worden.

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