37 Verletzte bei Turbulenzen auf Air-Canada-Flug: "Viele Leute knallten an die Decke"
Auf einem Flug der Airline Air Canada sind bei Turbulenzen 37 Menschen verletzt worden. Die Maschine wurde nach Honolulu auf Hawaii umgeleitet.
Der Flug AC33 war eigentlich von Vancouver in Kanada auf dem Weg nach Sydney, Australien. An Bord waren 269 Passagiere und 15 Crew-Mitglieder. Dann die Überraschung: Der Flug "stieß auf unvorhergesehene und plötzliche Turbulenzen etwa zwei Stunden nach Hawaii", teilte die Fluggesellschaft mit.
Die Boeing 777-200 wurde umgeleitet. Die Airline gab an, dass die Betroffenen medizinisch versorgt wurden. Inzwischen konnten alle das Krankenhaus wieder verlassen. Die Passagiere wurden zwischenzeitlich in Hotels untergebracht und sollen ihren Flug nach Sydney am Freitag fortsetzen.
Ein Passagier auf dem Flug, Sam Rattanasone, hat ein Bild von sich selbst mit einer Halskrause und Bilder der Sauerstoffmasken des Flugzeugs auf seinem Instagram-Konto veröffentlicht.
Ein Passagier erzählte nach dem Flug: "Es dauerte vielleicht fünf, zehn Sekunden. Plötzlich gab es einen lauten Knall und das Flugzeug sank um ungefähr 100 Fuß. Jeder im Flugzeug ging an die Decke hoch. Das war ziemlich beängstigend."
Weiter sagte er: "Viele Leute knallten an die Decke. Es gab viel Geschrei. Das Mädchen auf dem Sitz vor mir schlug mit dem Kopf an das Plastik und zerbrach es. Die Sauerstoffmasken fielen herunter und es gab viel Panik."
Eine ältere Frau, die auch an Bord war, sagte: "Es war sehr beängstigend. Das habe ich noch nie erlebt und bin schon viel um die ganze Welt geflogen."
Mit an Bord war auch die australische Band Hurricane Fell. Die Bandmitglieder schrieben auf Facebook, es gehe ihnen gut: "Es war eine erkenntnisreiche, unglaublich furchteinflößende Erfahrung, aber wir sind dankbar, dass wir alle wohlbehalten sind. Wir sind bald zuhause!"
Demnach musste eines der Mitglieder, Pepper, im Krankenhaus behandelt werden, wurde aber bereits wieder entlassen.
Turbulenzen werden sich in Zukunft häufen
Vergangenen Monat kam es schon einmal zu schweren Turbulenzen: Auf einem Flug vom Kosovo in die Schweiz wurden zehn Menschen verletzt, darunter auch ein Mitglied der Kabinenbesatzung, das an die Decke katapultiert wurde.
Paul Williams, Professor für Atmosphärenforschung an der University of Reading, sagte Euronews, dass der Klimawandel die Zahl solcher Vorfälle in Zukunft erhöhen könnte.
"Die Flugrouten werden mit Hilfe von Prognosen über Turbulenzen in der Luft geplant. Sie werden immer genauer, sind aber noch nicht perfekt", sagte Williams.
"Unsere veröffentlichten Studien zeigen, dass der Klimawandel die Turbulenzen in der Luft erheblich verschärft und die Turbulenzen in den kommenden Jahrzehnten um mehrere hundert Prozent erhöht."
Er fügte an: "Also, leider denke ich, werden wir in Zukunft noch viel mehr Turbulenzen wie diese erleben."