Iran-Konflikt: Warnung vor Eskalation am Persischen Golf

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Von Euronews
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Trotz neuer Sanktionen verhandelt der Iran weiter über sein Atomprogramm. Bei den Vereinten Nationen warnt man vor einer Eskalation am Golf.

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Die USA überziehen den Iran mit immer neuen Sanktionen, aber Irans Regierung verhandelt unermüdlich weiter mit anderen Ländern. Dass jetzt auch Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif, ein eher moderater Vertreter des Landes, auf der US-Sanktionsliste gelandet ist, stößt in der EU auf Unverständnis.

Während also die USA Druck ausüben und europäische Verhandlungspartner den Iran drängen, sich weiter an das Atomabkommen zu halten, versucht man auch in Teheran, Stärke zu demonstrieren.

"Wir sprechen derzeit mit ein paar Ländern", bestätigte Irans Präsident Hassan Ruhani, "uns wurden Vorschläge übermittelt, aber die waren nicht ausgeglichen. Wir haben sie nicht akzeptiert." Am Ende, gab sich Ruhani sicher, werde man sich aber durchsetzen.

Der Konflikt hat auch geostrategische Auswirkungen. Die USA und Großbritannien wollen mit einem Militäreinsatz Handelsschiffe im Persischen Golf vor iranischen Übergriffen schützen. Deutschland erteilte der Mission eine Absage. Im Juli hatte der Iran einen Öltanker festgesetzt, der angeblich geschmuggeltes Öl transportierte. Zuvor hatte Großbritannien einen iranischen Öltanker in der Straße von Gibraltar gestoppt.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, warnte vor einer Eskalation am Golf: "Ich rufe nochmals alle Beteiligten auf, nichts zu unternehmen, was die Lage weiter verschärft. Das Letzte, was die Welt braucht, ist eine Konfrontation in der Region, die verheerende Folgen für die weltweite Sicherheit und die Wirtschaft hat."

Aus Russland kommen weniger diplomatische Worte. Dort vermutet man, die USA suchten absichtlich nach einem Grund zum Angriff auf den Iran.

"Wir haben den Eindruck, Washington sucht nur nach einem Grund, die Lage weiter anzuheizen, das aggressive Auftreten gegenüber dem Iran fortzuführen und den Konflikt in eine heißere und aktivere Phase zu überführen", so Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa.

Trotz der Spannungen wird die US-Regierung die internationale Kooperation zu zivilen Atomprojekten im Iran vorläufig weiter in Grenzen erlauben.

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