Die Menschen in Chile protestieren gegen soziale Ungleichheit - eine Schieflage, die in den vergangenen Jahrzehnten entstanden und nicht behoben worden sei, räumt Präsident Pinera ein. Um diese zu korrigieren, will er sich mit Oppositionsführern an einen Tisch setzen.
Nach anhaltenden Demonstrationen hat der chilenische Präsident Sebastian Pinera den Regierungsgegnern Zugeständnisse gemacht. Er kündigte ein Maßnahmenpaket an, das unter anderem die Anhebung des Mindestlohns und der Rente sowie die Deckelung von Strompreisen vorsieht.
Vorausgegangen war eine wachsende Protestwelle, die sich an der Erhöhung von U-Bahn-Ticketpreisen in Santiago de Chile entzündete hatte. Die Wut über steigende Lebenshaltungskosten und soziale Ungleichheit übertrug sich schnell auf andere Städte - Sorgen, die bei den Sicherheitskräften teils auf Verständnis stießen.
Am Freitag eskalierten die Proteste: Dabei kamen 15 Menschen ums Leben, 2.600 Zivilisten wurden vorläufig festgenommen.
Die Zugeständnisse Pineras sind eine politische Kehrtwende. Am Montag hatte der konservative Präsident noch erklärt, Chile befinde sich im Krieg gegen die - so wörtlich - gewaltsamen Demonstranten.