Algerien: Prozess gegen ehemalige Ministerpräsidenten startet

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Von Euronews mit dpa
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Eine Woche vor der Präsidentschaftswahl hat der Prozess gegen frühere Spitzenpolitiker des Landes begonnen. In Algier protestierten Hunderte Menschen.

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Eine Woche vor der Präsidentschaftswahl in Algerien hat der Prozess gegen frühere Spitzenpolitiker des Landes begonnen.

Vor Gericht stehen die beiden Ex-Ministerpräsidenten Ahmed Ouyahia und Abdelmalek Sellal, sowie mehrere Minister und Geschäftsleute aus der Ära von Langzeitpräsident Abdelaziz Bouteflika. Ihnen wird unter anderem Machtmissbrauch und Verschwendung öffentlicher Gelder vorgeworfen.

Proteste gegen Ex-Politiker

In Algeriens Hauptstadt Algier versammelten sich zum Prozessauftakt Hunderte Menschen vor dem Gerichtsgebäude.

Ein Mann hofft, dass "dieser Prozess endlich zu einem Ergebnis führt. Wir wollen, dass beide, Sellal und Ouyahia verurteilt werden und für immer ins Gefängnis kommen."

EIn weiterer Demonstrant findet, dass "diese ehemaligen Politiker das Land beraubt haben, sie sollten vor den Augen aller hingerichtet werden. Wir wollen an diesem Prozess teilnehmen, weil sie das Leben so vieler Menschen, auch meines, zerstört haben."

Seit vergangenem Februar kommt es in Algerien jede Woche zu großen Demonstrationen. Auch nach Bouteflikas Rücktritt im April und zahlreichen Verhaftungen seiner Minister und Unterstützer hielten die Proteste an. Die Demonstranten fordern umfassende Reformen und eine Entmachtung der politischen Elite.

Verdacht auf Korruption in politischer Elite Algeriens

Ex-Präsident Bouteflika war im April, nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Macht, nach Massenprotesten zurückgetreten. Auch das Militär hatte Druck auf ihn ausgeübt. Seitdem wurden mehrere ranghohe Politiker und Geschäftsleute festgenommen, die in verschiedene Korruptionsfälle verwickelt sein sollen.

Bouteflikas Bruder und Berater Said war im September zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, ein ehemaliger Verteidigungsminister und dessen Sohn zu jeweils 20 Jahren Haft.

Am 12. Dezember soll die zunächst verschobene Präsidentenwahl nachgeholt werden.

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