Merkel zu Hanau: "Rassismus ist Schuld an viel zu vielen Verbrechen"

Angela Merkel spricht über Hass uns Rassismus in Deutschland nach der Schießerei mit 11 Toten in Hanau
Angela Merkel spricht über Hass uns Rassismus in Deutschland nach der Schießerei mit 11 Toten in Hanau Copyright AP/Markus SchreiberMarkus Schreiber
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Von Alexandra Leistner
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Die deutsche Bundeskanzlerin hat Rassismus und Hass als Gift in der Gesellschaft bezeichnet, und an die NSU-Morde, den Mord an Walter Lübcke und die Bluttat von Halle erinnert.

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Nach der Schießerei mit insgesamt 11 Toten in Hanau hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hinsichtlich des rechtsextremen Motivs des Täters von einem "Gift" in der Gesellschaft gesprochen, das schon für zu viele Morde verantwortlich sei. "Wir unterscheiden Menschen nicht nach Herkunft oder Religion", sagte Merkel bei einem Pressestatement in Berlin.

Zuvor hatte auch Verteidigungsministerin und SPD-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer von dem "Gift" gesprochen, das sich in der Gesellschaft immer weiter verbreite. "Es ist ein Gift, Menschen als Gegner zu sehen und sich selbst als etwas Besseres - aus Mitbürgern Feinde zu machen, ist ein Gift, das immer tiefer in unsere Gesellschft eindringt und das am Ende zu diesen Taten führen kann", so AKK.

Es gelte jetzt, die politische Debatte darüber zu führen, welches Gift es sei, das diese Taten veranlasst. Sie sagte auch, dass es für die CDU und alle Parteien in Deutschland keine Zusammenarbeit mit einer Partei geben dürfe, die teilweise Rechtsextreme und Nazis in den eigenen Reihen dulde. "Diese Partei schafft damit eine Grundlage für genau jenes Gedankengut, das zu Hanau geführt hat."

Mehr Lesen: Bluttat in Hanau: "Fremdenfeindliches Motiv durchaus gegeben"

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sprach alle Menschen an, "die in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben. Ich weiß, dass Sie jetzt Angst haben". Es versicherte, dass alles getan werde, um gegen Rassismus und Hass vorzugehen.

Claus Kaminsky, der Oberbürgermeister sagte, Hanau erlebe "die traurigsten Stunden, die die Stadt in Friedenszeiten jemals erlebt hat". Er kündigte an, dass am Abend eine Mahnwache in der Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier geplant ist. Diese soll auf dem Marktplatz um 18 Uhr stattfinden.

Es gelte jetzt zu zeigen, "dass in unserer Gesellschaft kein Platz für Rassismus und Hetze sein darf", so Kaminsky. Die Faschingskampagne in Hanau wurde für dieses Jahr abgebrochen.

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