Der frühere nicaraguanische Rebellenführer Edén Pastora ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Nach Angaben seines Sohnes ist er an Atemwegsproblemen verstorben.
Der frühere nicaraguanische Guerillaführer Edén Pastora ist im Alter von 83 Jahren gestorben.
Er sei vor wenigen Tagen mit Atemwegsproblemen in ein Krankenhaus in Managua eingeliefert geworden. Nach Angaben seines Sohnes ist er an diesen auch verstorben. Oppositionsmedien schrieben von einer möglichen Covid-19-Erkrankung. Vizepräsidentin Rosario Murillo teilte in einer Audio-Ansprache in staatlichen Medien mit, Pastora sei am Dienstag „zu einer anderen, lebhaften, hoffnungsvollen Ebene des Lebens übergetreten.
Guerillakrieg und Machtübernahme
Pastora galt als eine der schillerndsten Figuren unter den Revolutionären Mittelamerikas. 1978 besetzte der als "Comandante Cero" bekannte Rebellenführer mit einem Guerillatrupp den Kongress in Managua und erpresste von der Regierung unter Dikatator Anastasio Somoza die Freilassung Hunderter politischer Gefangener, darunter auch den späteren und heutigen Staatschef Daniel Ortega.
Anschluss an Contra-Rebellen
Wenige Jahre später überwarf sich Pastora mit seinen ehemaligen Mitstreitern wegen deren marxistischer Ausrichtung. Er ging ins Exil nach Costa Rica und schloss sich den rechtsgerichteten Contra-Rebellen an, die die Regierung in Managua mit Unterstützung der USA bekämpften.
Pastora kehrte später nach Nicaragua zurück. Eine Kandidatur bei der Präsidentenwahl 1996 wurde ihm untersagt, weil er die costaricanische Staatsbürgerschaft angenommen hatte.
Rückkehr zu den Sandinisten
In den 2000er Jahren näherte sich der ehemalige Politiker, der um die 20 Kinder gehabt haben soll, wieder den Sandinisten an. Pastora sprach sich zuletzt für die brutalen Unterdrückungen von Demonstrationen seit April 2018 mit mehr als 300 Toten aus.
In den vergangenen Monaten waren in Nicaragua mehrere hochrangige Funktionäre gestorben. Berichten zufolge waren sie an Covid-19 erkrankt, was von der Regierung jedoch nicht bestätigt wurde. Ihr wird vorgeworfen, nur einen Bruchteil der wahren Corona-Fallzahlen offiziell anzuerkennen.