"O'zapft is!" mit Mundschutz! München feiert Wiesn-Ersatz

Offizieller Oktoberfest-Krug 2020
Offizieller Oktoberfest-Krug 2020 Copyright Matthias Schrader/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved
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Von Anja Bencze mit dpa
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Als Alternative laden in gut 50 Gaststätten Wirte zur "WirtshausWiesn" mit Wiesnbier, Hendl, Haxn und Musik. Bis 4. Oktober soll die Aktion dauern. Und trotz Corona für etwas Oktoberfeststimmung sorgen #KoaWiesn.

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**"O'zapft is!" Das gilt seit Samstag in München - obwohl das Oktoberfest wegen der Corona-Pandemie ausfällt und die Infektionszahlen in der bayerischen Landeshauptstadt steigen.
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Als Alternative laden in gut 50 Gaststätten Wirte zur "WirtshausWiesn" mit Wiesnbier, Hendl, Haxn und Musik. Bis 4. Oktober soll die Aktion dauern. Und trotz Corona für etwas Oktoberfeststimmung sorgen.

In den Gaststätten gelten die üblichen Coronaregeln zu Abständen und Masken. Die Vorgaben würden strikt eingehalten, betonten die Wirte. Die Menschen wollten feiern - und dann sei es besser, dies geschehe kontrolliert in den Wirtshäusern als bei wilden Partys.

Bequemer, als im Bett und krank

"Einen Mundnasenschutz zu tragen in einem Wirtshaus kann sich jeder von uns damit anfreunden. Wir würden uns freuen, wenn einfach die Gastronomien und alles wieder aufmachen könnte", sagt Hofbräu-Gast Margaret Stadelbauer.

"Das ist mit Sicherheit nicht bequem", bestätigt Hofbräuhaus-Chef Michael Möller. "Aber es ist bequemer, als wenn man irgendwo im Bett liegt und krank ist."

Wirte, Geschäftsleute und Sicherheitskräfte zogen eine positive Bilanz am ersten Oktoberfest-Ersatzwochenende. Vielerorts waren die Biergärten voll, mancher bekam keinen Platz oder musste warten - auch weil es coronabedingt weniger Plätze gab.

54,2 Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner in einer Woche

Um wilde Partys mit hohem Infektionsrisiko zu verhindern, galt auf der Theresienwiese am Wochenende ein Alkoholverbot. Die Polizei überwachte die Einhaltung mit Dutzenden Kräften.

Gleichzeitig stiegen allerdings die Corona-Zahlen weiter, am Samstag erreichten sie in München den Wert von 54,2 Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner in einer Woche.

Unterdessen mehren sich kritische Stimmen zur "WirthausWiesn". Unter anderem auf Twitter gab es Unmut. Ein Nutzer fand es "unverantwortlich", die Aktion in der aktuellen Situation nicht abzusagen. Andere kritisierten, Kinder müssten am Montag mit Maske in die Schule, während am Wochenende in Kneipen gefeiert werde.

Ärzte äußerten sich zurückhaltend. "Angesichts steigender Zahlen an Neuinfektionen mit Covid-19 sehe ich eine 'Wiesn light' eher skeptisch bis sorgenvoll", sagte der Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, Clemens Wendtner, vor einigen Tagen.

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