Portugal macht mobil - mit dem Fahrrad

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Von Filipa Soares, Sabine Sans
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Das Land ist der größte Fahrradhersteller Europas, auch wenn der Drahtesel im Straßenverkehr noch selten ist.

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Portugal ist der größte Fahrradhersteller in Europa: 2019 wurden dort fast 2,7 Millionen Fahrräder produziert. Damit verdrängte man Italien vom Spitzenplatz.

Allein 1,2 Millionen Fahrräder wurden von der Firma RTE hergestellt. Zu ihr gehört Europas größtes Fahrradmontagewerk mit Sitz in Vila Nova de Gaia in Nordportugal. Rund 95 Prozent der Produktion werden exportiert - hauptsächlich nach Frankreich, Spanien, Deutschland und Polen.

"Das Fahrrad ist in Portugal immer noch ein Produkt, das meistens mit Freizeit und Sport in Verbindung gebracht wird", sagt RTE-Vorstandsmitglied Bruno Salgado. "Es wird sehr wenig als Transportmittel im Alltag und zur Unterstützung des täglichen Lebens genutzt."

Fahrräder sind im Alltag noch selten

Fahrräder sind in Portugals Städten noch selten. Nur 0,4 Prozent der Menschen machten 2017 eine Spritztour mit dem Fahrrad rund um Lissabon und Porto, so das Nationale Institut für Statistik. An der Spitze steht das Auto - laut Eurostat werden damit fast 60 Prozent der Fahrten in der Hauptstadt und 68 Prozent in Porto gemacht.

Marcos Schlickmann vom Verein für urbane Fahrrad-Mobilität meint: "Es gibt keine angemessene Infrastruktur, und es mangelt an Radwegen sowie an Plätzen zum sicheren Abstellen von Fahrrädern. Die Autos fahren relativ schnell. Manchmal haben die Autofahrer auch nicht sehr viel Respekt: Sie sind es einfach nicht gewohnt, Fahrräder zu sehen. Wir haben einige Rathäuser beraten. Wir haben bei vielen Stadträten versucht, diese Themen anzusprechen um beispielsweise Radwegepläne und Aktivitäten in Schulen zu diskutieren."

Porto will das erste Radwegenetz der Stadt mit mehr als 50 Kilometern noch vor Ende des Jahres fertigstellen, während Lissabon bis Ende 2021 über 200 Kilometer Radwege ausgebaut haben will.

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