Eintauchen in die Höhlenkunst unserer Vorfahren: Diese faszinierende Zeitreise ist im Nachbau der Lascaux-Höhle in Frankreich wieder möglich. Nach sechs Monaten Lockdown gibt es einige Neuerungen.
In der französischen Dordogne kann einer der größten prähistorischen Kunstschätze wieder bestaunt werden. Der Nachbau der Höhle von Lascaux – wegen ihrer prächtigen Felsmalereien auch „Sixtinische Kapelle der Steinzeit“ genannt – ist wieder für Besucher geöffnet.
Neue Fackeltour zur Wiedereröffnung
Die sechs Monate Corona-Lockdown wurden für einige Neuerungen genutzt. "Es gibt jetzt eine neue Fackelführung", erklärt Franck Doucet, der den Höhlen-Nachbau "Lascaux IV" leitet. "Es ist, als würden Sie die Höhle im Dunkeln erkunden. ‚Aber dann sieht man ja nichts‘, denken Sie vielleicht. Doch, genau wie vor 20.000 Jahren benutzen wir Fackeln, die all die Malereien beleuchten und erst richtig zur Geltung bringen.“
Die Höhle von Lascaux wurde 1940 mitten im Zweiten Weltkrieg von vier Jugendlichen und ihrem Hund ganz zufällig entdeckt – bei einem Streifzug durch den Wald nahe des kleinen Dorfes Montignac. Bald zog die Schatzkammer Scharen von Besuchern an, die der wertvollen Steinzeitkunst schadeten.
Deshalb wurde die Höhle 1963 geschlossen. Heute gibt es zwei Kopien, damit die Menschheit an dem Weltkulturerbe teilhaben kann, ohne es zu zerstören. Eine zieht als Wanderausstellung um die Welt, die andere, "Lascaux IV" befindet sich unweit der Originalhöhle in Südwestfrankreich.