Flammeninferno im letzten Slum von Seoul - Zahlreiche Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden

Löscharbeiten m Slum, Seoul 20.1.2022
Löscharbeiten m Slum, Seoul 20.1.2022 Copyright Baek Dong-hyun/AP
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Von Andrea Büring mit AP
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Stundenlang versuchte die Feuerwehr zu Land und aus der Luft, den Brand zu löschen. Feuer sind in dem Slum keine Seltenheit. Das illegale Dorf sollte schon längst geräumt werden, allerdings geriet das Vorhaben wegen bürokratischer Hürden ins Stocken.

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In einem Slum von Seoul hat ein Brand großen Schaden angerichtet. 500 Menschen mussten aus ihren Unterkünften fliehen und in Sicherheit gebracht werden. Viele wurden in Hotels und einer nahegelegenen Turnhalle untergebracht. Niemand wurde verletzt.

Das Feuer in Guryong Village brach gegen 6.30 Uhr Ortszeit aus. Etwa 60 Sperrholzhütten brannten nieder, ein Teil von ihnen war unbewohnt. Die Feuerwehr brauchte bis Mittag, um die letzten Flammen zu löschen. Auch Hubschrauber waren im Einsatz. Wie es zum Unglück kam, konnte noch nicht geklärt werden.

Große Armut inmitten eines Luxusviertels

Der Slum liegt inmitten des wohlhabenden Viertels Gangnam, das von modernen Hochhauswohnungen und üppigen Einkaufsmeilen geprägt ist.

Das illegale Lager wurde in den vergangenen Jahren häufig von Bränden heimgesucht - auf engstem Raum stehen dicht an dicht Häuser, die aus leicht brennbaren Materialien errichtet wurden.

Im vergangenen März wurden elf Häuser durch ein Feuer zerstört und im August letzten Jahres zwangen Überschwemmungen rund 100 Menschen zur Evakuierung.

Militärführung wollte aufräumen

Das Dorf mit seinen rund 670 Hütten, von denen allerdings nicht alle bewohnt sind, entstand in den 80er Jahren, als im Zuge der massiven Räumungs- und Sanierungsprojekte der Stadt Hunderttausende Menschen aus ihren ursprünglichen ärmeren Wohnvierteln vertrieben wurden.

Ein Prozess, mit dem die damalige Militärführung des Landes die Hauptstadt Seoul für ausländische Besucher:innen im Vorfeld der Olympischen Spiele 1988 attraktiver machen wollte.

Die Stadtverwaltung kündigte 2011 erstmals Pläne zur Sanierung des Gebiets an, die jedoch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zwischen Stadtverwaltung und Anwohner:innen über Landentschädigungen und andere Fragen ins Stocken gerieten.

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