Präsident Emmanuel Macron scheint darauf zu setzen, dass der Protest an Kraft verliert - aber der Widerstand scheint noch zu wachsen. Der Verfassungsrat wird am 14. April über die Konformität des Gesetzes entscheiden.
Frankreich wird erschüttert vom Streit um die Rentenreform. Aber wie weit werden die Proteste gehen? Die Regierung zeigt sich unnachgiebig, die Demonstrationen und Streiks radikalisieren sich zusehends, die Fronten sind verhärtet. Die Gewerkschaften sind zu einem Treffen mit Premierministerin Elisabeth Borne eingeladen. Aber ob der Dialog wieder aufgenommen werden kann, scheint mehr als fraglich.
"Es gibt ein Missverständnis im Vorfeld dieses Treffens, denn Emmanuel Macron und die Regierung haben gesagt, die Entscheidung über die Renten sei getroffen und werde nicht mehr diskutiert. Undie Gewerkschaften wollen weiter über das Thema Renten und insbesondere das Rentenalter von 64 Jahren sprechen."
Bruno Palier, Politikwissenschaftler, CNRS-Forschungsdirektor bei Sciences Po
Präsident Emmanuel Macron scheint darauf zu setzen, dass der Protest an Kraft verliert - aber der Widerstand scheint noch zu wachsen. Der Verfassungsrat wird am 14. April über die Konformität des Gesetzes entscheiden. Dieser gesetzgebende Schritt könnte die Spannungen weiter verstärken.
"Jedes Mal, wenn Schritte gegen die öffentliche Meinung geschehen, die zu 70% gegen diese Reform ist, gibt es eine noch stärkere Reaktion. Wenn also der Verfassungsrat den Entwurf in Teilen oder ganz durchgehen lässt, dann wird das die Opposition gegen die Reform befördern."
Bruno Palier, Politikwissenschaftler, CNRS-Forschungsdirektor bei Sciences Po
Das Vertrauen in die Regierung Macron ist mit rund 26% auf den niedrigsten Stand seit seiner Wiederwahl gesunken. Gleichzeitig zeigt eine kürzlich durchgeführte Umfrage, dass die Zustimmung zu den extremen Rechten um etwa fünf Punkte gestiegen ist.