Europa: Diese Städte bekämpfen Luftverschmutzung am besten

Stadtverkehr in London
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Von Knarik PapoyanRicardo Figueira
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Welche europäischen Metropolen sind am erfolgreichsten, wenn es darum geht, die Luftqualität zu verbessern? Und was kann man noch für eine bessere Luft in den Städten tun?

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Kopenhagen, Oslo und Paris - das sind die besten Metropolen unter 42 Städten in Europa im Hinblick auf die Bekämpfung von Luftverschmutzung - laut einem Ranking der Kampagne "Clean Cities". 

Direkt nach diesen drei Städten folgen Amsterdam und Hamburg an vierter und fünfter Stelle. Schlusslicht sind Granada, Dublin und der Großraum Manchester.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass Kopenhagen, Oslo und Paris am wenigsten verschmutzt sind oder die sauberste Luft haben. Eigentlich geht es um Infrastruktur im Hinblick auf vier Kriterien: Gemeinsam genutzte Fahrräder und Roller, emissionsfreie Busse, gemeinsam genutzte Elektroautos und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge.

Unvollständiges Bild

Barbara Stoll, Leiterin der Kampagne Clean Cities, sagt, diese Indikatoren seien wichtig, aber sie lass das Bild unvollständig. "Es sind Alternativen oder Ergänzungen zu anderen Maßnahmen, die die Städte umsetzen müssen, wie etwa Umweltzonen, verkehrsberuhigte Zonen, Staugebühren oder Parkraumbewirtschaftung. Es gibt also viele andere Dinge, die Städte tun können, um den Verkehr sauberer zu machen."

Eine weitere Möglichkeit, das Problem der schlechten Luftqualität in Städten anzugehen, besteht darin, den Verkehr von Dieselfahrzeugen und/oder alten Benzinfahrzeugen in Innenstädten einzuschränken oder zu verbieten.

Ab August weitet London seine Ultra Low Emission Zone (ULEZ) auf alle Stadtbezirke aus. Das bedeutet, dass jedes Fahrzeug, das nicht den ULEZ-Standards entspricht, eine tägliche Gebühr von 12,50 £ – etwa 14,50 € – zahlen muss, um in London fahren zu dürfen.

Einige sind damit nicht zufrieden und haben gegen diese Entscheidung geklagt. Doch für Simon Birkett, Leiter des Vereins "Clean Air" in London, werden nicht nur die Umwelt und das Klima von dieser erweiterten Zone profitieren, sondern auch unsere eigene Gesundheit: "Umweltzonen bringen gesundheitliche Vorteile und führen insbesondere zu einer Verringerung der Zahl von Krankenhauseinweisungen, Herzinfarkten und Schlaganfällen. Es gibt also einen ganz klaren gesundheitlichen Gewinn, wenn wir diesen Weg weiter weiterverfolgen".

Was Umweltzonen bringen

Birkett glaubt, solche Initiativen solle man EU-weit durchsetzen: "Europa überarbeitet derzeit seine Richtlinien zur Luftqualität. Vor kurzem hat der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments ein sehr positives Votum abgegeben und sich dafür ausgesprochen, diese neuen Luftqualitätsvorschriften an die neuesten Luftqualitätsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation anzugleichen."

Eine Studie aus dem Jahr 2015 hat gezeigt, dass die Einführung von Umweltzonen dazu beigetragen hat, die Konzentration von schädlichen Gasen in der Luft zu verringern, wie z. B. Stickstoffdioxid, ein extrem schädliches Gas, oder auch PM10-Partikel. Das sind Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer.

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