Mehr als 500 Tage Krieg in der Ukraine: Aussicht auf neue Waffenlieferungen

Raketenabschuss in der Ukraine
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Von Julika Herzog mit dpa, AFP, AP
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In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wird an mehr als 500 Tage Krieg erinnert. Mit kleinen ukrainischen Flaggen wird der Gefallenen gedacht. Auch zerstörte russische Panzer wurden in der Innenstadt ausgestellt.

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Seit russische Truppen am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert sind, haben UN-Menschenrechtsexperten bis 30. Juni 2023 über 9000 getötete Zivilisten und fast 16.000 Verletzte gezählt.

Unterdessen setzt die Ukraine die Großoffensive zur Befreiung ihrer Gebiete von der russischen Besatzung im Osten und im Süden des Landes fort.

Vom ukrainischen Militär veröffentlichte Drohnenbilder sollen einen Mörserangriff auf ein russisches Militärfahrzeug in der Nähe von Bachmut zeigen.

Frankreich sagt Lieferung von Scalp-Marschflugkörpern zu

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der Ukraine am Rande des NATO-Gipfels in Litauen gerade die Lieferung von Scalp- Marschflugkörpern mit höherer Reichweite des französisch-britischen Typs Scalp/Storm Shadow zugesichert.

Damit können russische Stellungen weit hinter der Frontlinie angegriffen werden, bislang lieferte nur Großbritannien 

Auch der deutsche Bundeskanzler kündigte ein neues Waffenpaket im Wert von 700 Millionen Euro an. Waffen neuer Qualität sind in dem Hilfspaket nicht enthalten. Die von der Ukraine geforderten Marschflugkörper Taurus werden weiter nicht von Deutschland geliefert.

Russland droht ebenfalls mit Einsatz von Streubomben

Russland hat für den Fall von Streumunition-Lieferungen aus den USA an die Ukraine seinerseits mit dem Einsatz solcher Waffen gedroht.

Russland besitze ebenfalls Streumunition, die sogar effektiver sei, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Sein Land halte sich bisher zurück, sähe sich aber im Fall von US-Lieferungen gezwungen, "analoge Mittel" einzusetzen. Die USA haben angekündigt, die geächteten Waffen an die Ukraine zu liefern.

Er wies darauf hin, dass sich weder die USA noch die Ukraine noch Russland dem internationalen Abkommen zur Ächtung von Streumunition angeschlossen hätten.

Die über dem Boden explodierenden Bomben verteilen Geschosse über größere Flächen. Weil oft viele davon nicht sofort explodieren, gelten sie wie Minen als Gefahr für Zivilisten auch in der Zeit nach einem Ende der Kampfhandlungen. Deutschland und 110 andere Staaten haben Streumunition deswegen mit einem internationalen Abkommen geächtet.

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