TheCube: Landen Waffen für die Ukraine bei Drogenbossen in Mexiko?

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Von Sophia KhatsenkovaEuronews
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Gelangen Waffen für die Ukraine in den Händen von Drogenbossen in Mexiko? @SKhatsenkova von #TheCube deckt auf.

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Gelangen die Waffen, die in die Ukraine geschickt werden, in die Hände mexikanischer Drogenkartelle?

Das behaupten einige Leute in den sozialen Medien. Aber ist das wahr?

Alles begann damit, dass ein mexikanischer Fernsehmoderator ein Video auf Twitter postete, in dem es heißt

"Im Bundesstaat Tamaulipas wurde ein mutmaßliches Mitglied des Golfkartells dabei gefilmt, wie es eine der exklusivsten und stärksten Waffen, einen "Speer", bei sich trug, der bei der Invasion in der Ukraine eingesetzt wurde und einen Wert zwischen 20.000 und 60.000 Dollar hat."

Dies führte dazu, dass Hunderte Twitter-Nutzer behaupteten, die von der NATO gelieferten Waffen seien auf dem Schwarzmarkt an mexikanische Kartelle und andere kriminelle Organisationen in aller Welt verkauft worden

Kreml-freundliche Accounts nutzen diese Tweets ebenfalls.

Aber die Behauptungen sind in mehrfacher Hinsicht irreführend

Was sagte der Nachrichtenbericht?

Der mexikanische TV-Beitrag wurde falsch übersetzt, und der Moderator erwähnt die Ukraine nur einmal und sagt nie, dass die im Video zu sehende Waffe von dort eingeschmuggelt wurde.

Ist die Waffe eine Javelin?

Wir haben Raytheon Technologies, das Unternehmen, das die Javelin herstellt, kontaktiert, und dies ist die Antwort

Das Unternehmen erklärt: "Das Video zeigt keine Javelin, die eine andere Größe und Form hat."

Waffenexperten zufolge handelt es sich bei der Waffe in dem Video um einen AT-4-Raketenwerfer, der von Raytheon Technologies hergestellt wird.

Könnte ein Raketenwerfer aus der Ukraine in den Händen eines Drogenkartells landen?

Besteht die Möglichkeit, dass diese Waffen illegal an kriminelle Organisationen verkauft werden? Das meint ein Experte für illegalen Waffenhandel.

Waffenexperte Nils Duquet sagt: "Es ist sehr, sehr unwahrscheinlich, dass mexikanische Drogenkartelle derzeit tatsächlich Waffen besitzen, die aus der Ukraine stammen. Wir wissen, dass der Waffenhandel im Allgemeinen ein regionales Phänomen ist. Wenn es also Waffenhandel außerhalb der Ukraine gibt, würde er zuerst in den Nachbarländern auftauchen und nicht sofort auf anderen Kontinenten. Und wir haben in den letzten zwei Jahren keine glaubwürdigen Beweise für den Schmuggel von Schusswaffen aus der Ukraine gesehen."

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