Nach dem Putsch ist vor der Hungersnot

Die Grenzen zu Niger sind dicht
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Die Grenzen zu Niger sind nach dem Militärputsch weitgehend dicht. Der Handel ist fast zum Erliegen gekommen. Droht jetzt eine Lebensmittelkrise in der Region oder gar eine Hungersnot?

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Die Spannungen um Niger beeinträchtigen den regionalen Handel. Die Länder der ECOWAS haben ihre Grenzen zu Niger als Teil des Sanktionspakets weitgehend geschlossen. Einige lokale Händler sind gestrandet: Sie können keine Waren ins Land transportieren. Die Transitrouten in andere Länder sind blockiert.

 Schon über zwei Wochen müssen Händler und Lkw-Fahrer Verluste hinnehmen, in Warteschlangen ausharren oder versuchen, alternative (und längere) Routen zu finden. Vor allem Lebensmittel werden gehandelt. Bislang droht noch keine Lebensmittelkrise. In der Sahelzone dürfte das aber nur eine Frage der Zeit sein.

Der Lkw-Fahrer sagt: "Wir haben unsere Familien zurückgelassen, um etwas zu essen zu bekommen, damit wir unsere Familien ernähren können, wir wissen nicht, was los ist. Wir sitzen hier fest. Wir bitten die afrikanische Bevölkerung, die Probleme zu lösen, uns durchzulassen, damit wir zu unseren Familien zurückkehren und die Waren ausladen können. So sollte es sein."

Die Lage spitzte sich zu, als die politischen Führer der ECOWAS-Staaten den Einsatz einer Eingreiftruppe ankündigten. Am Freitag versammelten sich Tausende von nigrischen Bürgern, Anhänger des Putsches, in der Nähe eines französischen Militärstützpunkts bei Niamey. Sie riefen "Nieder mit Frankreich, nieder mit ECOWAS" und schwenkten unter anderem russische Fahnen.

Frankreich hat noch immer rund 1500 Soldaten in Niger stationiert, und Paris hatte seine direkte Unterstützung für die Beschlüsse der ECOWAS zum Ausdruck gebracht.

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