Rugby-WM: Frankreich besiegt Neuseeland, Präsident Macron wird ausgebuht

Der Franzose Damian Penaud jubelt nach dem Sieg über Neuseeland.
Der Franzose Damian Penaud jubelt nach dem Sieg über Neuseeland. Copyright Themba Hadebe/CAP Phooto
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Von Euronews mit DPA/AFP
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Zu dem Eklat kam es bei der offiziellen Eröffnung der WM im voll besetzten Pariser Stade de France, als Präsident Emmanuel Macron das Wort ergriff. Auch beim Public Viewing in Marseille und Paris wurde gebuht.

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Gastgeber Frankreich hat das Eröffnungsspiel der Rugby-WM gegen Neuseeland mit 27:13 gewonnen. Für die "All Blacks" war es eine historische Niederlage. 

Nie zuvor hatten sie bei einer Weltmeisterschaft ein Gruppenspiel verloren. Die Neuseeländer leisteten sich insgesamt viel zu viele Fouls (11:4), weshalb 15 der 27 Punkte Frankreichs aus Penalty-Kicks resultierten. Zudem mussten die "All Blacks" auf Kapitän Sam Cane verzichten, der sich kurz vor dem Anpfiff verletzt hatte.

Da die ersten zwei Mannschaften der Gruppe ins Viertelfinale einziehen, ist für den dreimaligen Weltmeister trotz der Auftakt-Niederlage noch alles möglich. In Pool A heißen die weiteren Gegner Italien, Namibia und Uruguay.

Der Kampf um den Webb Ellis Cup wird erstmals ausschließlich in Frankreich ausgetragen, das Finale findet am 28. Oktober statt.

Pfeifkonzert für Macron im Stade de France

Zu einem Eklat kam es bei der offiziellen Eröffnung der WM im voll besetzten Pariser Stade de France. Als Präsident Emmanuel Macron das Wort ergriff, ertönte ein lautes Pfeifkonzert, der Staatschef hatte Mühe, seinen ersten Satz zu Ende zu bringen.

Als Macron später um Applaus für alle teilnehmenden Mannschaften aufforderte und sich einen Sieg der Gastgeber wünschte, waren auch "Allez les Bleus"-Rufe zu hören.

Auch in der Fan-Zone am Strand von Marseille und beim Public Viewing auf dem Place de la Concorde kam es zu Pfiffe und Beschimpfungen, während Macron Eröffnungsrede.

Mehrere Abgeordnete der Partei "La France insoumise" begrüßten die Pfiffe. "König Macron wird vom französischen Volk ausgepfiffen! Wir werden ihn nie in Ruhe lassen! Allez les Bleus!", postete der LFI-Koordinator Manuel Bompard auf X (ex-Twitter).

"Das Volk vergisst die Beleidigungen und die Rentenreform nicht"

"Das Volk vergisst die Beleidigungen und die Rentenreform nicht. Er hat den Empfang bekommen, den er verdient", schrieb Bastien Lachaud, LFI-Abgeordneter aus Seine-Saint-Denis, in Bezug auf die sehr umstrittene Reform, die Anfang des Jahres Hunderttausende auf die Straße gebracht hatte.

Die Beliebtheitswerte des Präsidenten sind seitdem auf dem Tiefpunkt. Macron unterließ eine Zeit lang sogar öffentliche Auftritte mit Publikum, um etwaige Eklats zu vermeiden.

Laut dem Umfrageinstitut  Ifop/Fiducial verzeichnete die Popularität des Präsidenten zwischen Dezember 2022 und April 2023 einen Rückgang von mehr als zehn Punkten .

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