Nach Cyberattacke: Tschechiens Banken wollen sich besser gegen russische Hacker wappnen

Die Tschechische Nationalbank (CNB), die Zentralbank der Tschechischen Republik, in Prag.
Die Tschechische Nationalbank (CNB), die Zentralbank der Tschechischen Republik, in Prag. Copyright AP Photo
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Von Euronews, Jiří Skácel
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Kriminelle Hacker haben kürzlich Tschechiens größte Banken mit einem DDos-Angriff attackiert. Die Geldhäuser suchen nun nach Mitteln und Wegen, sich in Zukunft besser dagegen wehren zu können.

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Die Tschechische Nationalbank, die über den Wechselkurs der tschechischen Krone wacht und die Staatsfinanzen im Auge behält, war kürzlich - zusammen mit einer Reihe anderer großer tschechischer Banken - Ziel eines sogenannten DDoS-Angriffs. Die Attacke ereignete sich Ende August/Anfang September. Die Hacker überschwemmten die Server mit Anfragen und setzte sie zeitweise außer Betrieb.

"Zu dem Angriff bekannte sich eine russische Hacktivistengruppe öffentlich", sagt Jan Šitavanc, der bei der Moneta Money Bank für die Cybersicherheit zuständig ist. "Praktisch alle großen Banken in der Tschechischen Republik wurden angegriffen. Man kann also sagen, dass es sich um einen sektoralen Angriff handelt (eine Attacke auf einen bestimmten Sektor, in diesem Fall die Banken, Anm.d.Red.). Das Ziel war wirklich, den Finanzsektor lahmzulegen."

Auch die Česká spořitelna Bank, die die meisten Kunden in Tschechien hat, wurde angegriffen. Die Hackergruppe nennt sich NoName057(16).

Jan Hrubý, Sprecher der Česká spořitelna Bank, erklärte im Interview mit Euronews: "Es war nicht das erste Mal, dass die Bank und auch andere Banken mit dieser Art von Angriffen konfrontiert waren. Wir waren auch in der Vergangenheit damit konfrontiert, aber in der Vergangenheit waren die Angriffe nicht so eindeutig ideologischer Natur, wie die Hacker zugaben."

Jan Šitavanc, der Cybersicherheits-Manager bei der Moneta Money Bank vermutet, "diese Gruppe verbindet das tatsächlich mit der Unterstützung unseres der Tschechischen Republik für die Ukraine, in ihrem Konflikt mit Russland."

Die CyberCon, eine Konferenz, die das Nationale Büro für Cyber- und Informationssicherheit (NUKIB) in Brünn organisierte, zielt auf die Vernetzung des staatlichen, akademischen und privaten Sektors. Die Organisatoren warnen dringend vor den Gefahren solcher Angriffe und geben Hinweise, wie man sich dagegen wehren könnte.

"Auf dem Programm des dritten Tages der CyberCon steht ein politisches Panel, in dem Vertreter aus der Politik strategische Fragen und Herausforderungen diskutieren werden, denen sich die Tschechische Republik heute im Cyberspace gegenüber sieht", erklärte Lukáš Kintr, Direktor von NUKIB.

Cyberangriffe können nie vollständig verhindert werden. Tschechiens Nationales Büro für Cyber- und Informationssicherheit will dafür sorgen, den Schaden nach solchen Attacken so gering wie möglich zu halten.

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