Die ukrainische Hafenstadt Odessa ist in der Nacht zum Montag unter Beschuss geraten, Hafeninfrastruktur wurde dabei von russischen Drohnen und Raketen getroffen.
Die ukrainische Hafenstadt Odessa ist in der Nacht zum Montag unter Beschuss geraten, Hafeninfrastruktur wurde dabei von russischen Drohnen und Raketen getroffen.
Medienberichten zufolge waren Explosionen zu hören. In einem Hochhaus, das nicht zum Wohnen genutzt werde, sei ein Feuer ausgebrochen. Dies sei schnell gelöscht worden. Auch ein Lagerhaus und ein Privathaus im Bezirk Odessa wurden demnach beschädigt. Zudem sei eine Frau verletzt worden, die im Krankenhaus behandelt werde.
Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor bei Telegram vor Angriffen mit Shahed-Drohnen, Kalibr-Raketen und Oniks-Marschflugkörpern gewarnt. Odessas Militärgouverneur Oleh Kiper rief die Einwohner der Hafenstadt und der Region dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen und die Schutzräume nicht vorzeitig zu verlassen. In der gesamten Ukraine herrschte in der Nacht vorübergehend Luftalarm.
Dabei geraten auch die strategisch wichtigen ukrainischen Schwarzmeerhäfen immer wieder unter Beschuss. Beobachter sehen in dem jüngsten Angriff einen möglichen Vergeltungsschlag für den ukrainischen Raketenangriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim am Freitag.
Ukraine greift russische Grenzregionen mit Drohnen an
In Russland wurden derweil Drohnenangriffe auf Grenzregionen gemeldet. In der russischen Stadt Kursk musste am Sonntag eine öffentliche Verstanstaltung nach ukrainischen Drohnenangriffen abgesagt werden. Ein Gebäude des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und eine Ölraffinerie sollen dort attackiert worden sein, wie Medien in Kiew unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst melden.
Am Sonntagabend sollen weitere ukrainische Drohnen von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden sein, meldete das russische Verteidigungsministerium. Kiew kommentierte dies bis zum späten Abend nicht. Ein auf Telegram-Kanälen veröffentlichtes Video zeigte Rauchwolken in der Stadt.
Ukraine baut "Drohnenarmee" auf
Nach den Angriffen auf Kursk sollen dem russischen Militär zufolge auch über der Nachbarregion Brjansk und bei der 160 Kilometer südlich von Moskau gelegenen Stadt Tula Drohnen abgeschossen worden sein. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Die Ukraine bildet Tausende Drohnenpiloten aus und fährt ihre Produktion unbemannter Flugzeuge hoch, um eine "Drohnenarmee" an die Front ihrer Gegenoffensive gegen Russland zu schicken. Vor einem Jahr gab es in der Ukraine nur sieben Drohnen-Hersteller, die Drohnen produzierten. Heute gibt es Berichten zufolge mindestens 80 Drohnenwerkstätten im Land.
Unterdessen hat das russische Verteidigungsministerium ein Video veröffentlicht, das die Besatzungen seiner Militärhubschrauber bei der Vorbereitung auf den aktiven Einsatz in der Ukraine zeigen soll.