Ukrainisches Parlament will russisch-kontrollierte orthodoxe Kirche verbieten

Gottesdienst in einer orthodoxen Kirche
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Von Euronews
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Der ukrainische Sicherheitsdienst will Verwicklungen russisch-orthodoxer Priester mit russischen Sondereinheiten festgestellt haben.

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Keine Kirche als trojanisches Pferd.

Das ukrainische Parlament hat am Donnerstag in erster Lesung einen Gesetzentwurf gebilligt, der ein Verbot von religiösen Organisationen in der Urraine mit Verbindungen zu Russland vorsieht.

Die Gesetzgeber betonten, dass sich das Gesetz nicht gegen die Kirche oder die Religion selbst richtet, sondern dem Schutz der nationalen Sicherheit dient.

"Dies ist eine historische Entscheidung", sagte die Abgeordnete Inna Sovsoun. "Um den Aggressor zu besiegen (...) müssen wir Russland jede Möglichkeit nehmen, uns zu schaden".

Der Gesetzentwurf verbietet alle Aktivitäten von "religiösen Organisationen", die mit "dem Land, das eine bewaffnete Aggression gegen die Ukraine führt", verbunden sind, und betrifft somit direkt die Ukrainische Orthodoxe Kirche, die vom Moskauer Patriarchat abhängig ist.

Das Moskauer Patriarchat unterstützt die russische Invasion in der Ukraine.

Einst die beliebteste Kirche in der Ukraine, einem Land mit einer starken orthodoxen Mehrheit, verliert sie bereits seit Jahren Anhänger.

Neben der Ukrainischen Orthodoxen Kirche unter dem Moskauer Patriarchat gibt es die Orthodoxe Kirche der Ukraine unter dem Kiewer Patriarchat, die 2019 vom ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel die Unabhängigkeit gewährt wurde.

Internationale Beobachter haben berichtet, dass russische Besatzungsbeamte seit 2014 ukrainische Religionsgemeinschaften in Stellvertreterrepubliken in der Ostukraine und auf der illegal besetzten Krim unterdrücken.

Der ukrainische Sicherheitsdienst hat die Komplizenschaft von Priestern der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (UOC-MP) mit russischer Sondereinheiten und Besatzungstruppen dokumentiert.

Seit November letzten Jahres haben die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden mehrere Gebäude der ukrainisch-orthodoxen Kirche durchsucht und behaupten, die Kirche stehe im Zentrum "subversiver Aktivitäten russischer Sonderdienste".

Der Termin für die zweite Lesung des Gesetzentwurfs war nicht unmittelbar bekannt.

Frontbilanz

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In Kherson zwingt der ständige Beschuss die Bewohner, sich in sicherere Gebiete zu begeben.

Am 19. Oktober wurden drei Zivilisten verletzt, als die russischen Streitkräfte einen Artillerieangriff auf Wohngebiete im Bezirk Dniprovskyi ausführten. Im Laufe des vergangenen Tages wurden bei russischen Angriffen in der Ukraine fünf Zivilisten getötet und elf weitere verletzt.

Ukrainische Medien berichten, dass seit Beginn der russischen Invasion rund 30.000 Zivilisten in der Ukraine vermisst werden, so Kathryne Bomberge, die Leiterin der Internationalen Kommission für vermisste Personen (ICMP).

Unterdessen hat das Nachbarland der Ukraine, Polen, ein NATO-Zertifikat zur "Führung großer Verteidigungsoperationen" erhalten.

Die Verleihungszeremonie, an der zahlreiche Vertreter von NATO-Response-Einheiten teilnahmen, fand in Krakau statt.

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