Macron in Israel: Anti-IS-Koalition soll gegen die Hamas vorgehen

Macron traf sich mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, um über den Krieg gegen die Hamas zu sprechen.
Macron traf sich mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, um über den Krieg gegen die Hamas zu sprechen. Copyright Christophe Ena/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit DPA, AP
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Macron hat während seines Aufenthalts in Israel vorgeschlagen, die Anti-IS-Koalition gegen die Hamas einzusetzen. Die USA ist derweil darum bemüht, eine Ausbreitung des Konflikts zu verhindern.

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Der französische Präsident Emmanuel Macron hat vorgeschlagen, die internationale Koalition, die im Irak und in Syrien gegen den IS kämpft, könnte gegen die islamistische Hamas vorgehen. Das verkündete er nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

"Frankreich ist bereit dafür, dass die internationale Anti-IS-Koalition, in deren Rahmen wir uns für unseren Einsatz im Irak und Syrien engagieren, auch gegen die Hamas kämpfen kann", so Macron am Dienstag.

Unter Führung der USA wurde 2014 eine internationale Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gegründet. Gemeinsam mit lokalen Gruppen gelang es dann, den IS im Irak und später in Syrien militärisch zu besiegen. Er verübt aber weiterhin Anschläge.

"Ich schlage es unseren internationalen Partnern vor, ich hab es bei ihnen heute Morgen erwähnt, dass wir eine regionale und internationale Koalition bilden könnten, um gegen die Gruppen zu kämpfen, die uns alle bedrohen", erläuterte Macron weiter.

Macron fordert Israel zur Einhaltung humanitärer Grundsätze auf

Außerdem mahnte der französische Präsident zur Einhaltung humanitärer Grundsätze beim Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen. "Der Kampf muss gnadenlos sein, aber nicht ohne Regeln, denn wir sind Demokratien, die gegen Terroristen kämpfen, Demokratien also, die das Kriegsrecht respektieren und den humanitären Zugang gewährleisten", sagte Macron.

Im Anschluss traf sich Macron mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah. Dieser verurteilte Israels Vorgehen im Gazastreifen und machte auch andere Länder mitverantwortlich.

"Für das, was heute geschieht, ist Israel verantwortlich. Auch verantwortlich sind all die Länder der Welt, die die Besatzer ermutigt haben, ihre Aggressionshandlungen gegen die Palästinenser fortzuführen ohne Sanktionen und ohne eines Tages dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden", so Abbas.

Macron sprach sich im Rahmen des Treffens für eine Friedensinitiative aus. Dabei gehe es um drei Säulen: den Kampf gegen Terrorgruppen, den Schutz der Bevölkerung und die Wiederaufnahme eines politischen Prozesses. Er denke, dass die Wiederaufnahme von Gesprächen notwendiger sei denn je, sagte Macron.

USA will Ausweitung des Konflikts verhindern

Die USA ist derweil bemüht, eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern. In einem Telefonat beriet sich US-Präsident Joe Biden mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman über Möglichkeiten zur Eindämmung der Auseinandersetzung.

Während einer Rede im UN-Sicherheitsrat forderte US-Außenminister Antony Blinken humanitäre Feuerpausen, um Hilfsgüter in den Gazastreifen liefern zu können.

Außerdem warnte er den Iran davor, amerikanisches Personal anzugreifen. Laut US-Quellen planen vom Iran unterstützte Milizen Attacken auf amerikanische Truppen im Nahen Osten.

Auch Macron mahnte, dass eine Ausweitung des Kampfes zu verhindern sei. "Ich warne hier die Hisbollah, das iranische Regime, die Huthi im Jemen, und alle Gruppen, die in der Region Israel bedrohen, nicht das unverantwortliche Risiko einzugehen und neue Fronten zu öffnen. Das würde die Tür zu einem regionalen Flächenbrand öffnen, bei dem jeder als Verlierer dastehen würde."

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