Die US-Regierung geht davon aus, dass die israelische Bodenoffensive bis Januar dauern wird und sieht die Entwicklung in den kommenden Wochen mit "großer Besorgnis".
Israelische Luftangriff treffen Chan Junis im südlichen Gazastreifen. Israel hat mit seiner Bodenoffensive das Herz der größen Stadt im Süden der Enklave erreicht.
Die Vereinten Nationen warnen vor einem "noch höllischeren Senario". Die Zivilbevölkerung werde in einen immer kleiner werdenden Teil des abgeriegelten Gebiets gedrängt. Die ständigen Bombardierungen, die auf Hamas-Standorte abzielen sollen, fordern eine hohe Zahl ziviler Opfer. Hilfslieferungen sind kaum möglich.
Israel muss sich aus Sicht der USA mehr um Hilfsgüter für den Gazastreifen bemühen. „Im Moment wird nicht genug getan“, sagte US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller in Washington. „Der Umfang der Hilfe, die hineinkommt, ist nicht ausreichend. Sie muss erhöht werden, und das haben wir der israelischen Regierung deutlich gemacht“, sagte Miller.
USA gegen von Bodenoffensive bis Januar aus
Die US-Regierung geht davon aus, dass die israelische Bodenoffensive bis Januar dauern wird und sieht die Entwicklung in den kommenden Wochen mit "großer Besorgnis".
Wie der US-Sender CNN unter Berufung auf mehrere ranghohe US-Regierungsbeamte berichtete, könnte Israel demnach in einigen Wochen zu einer "weniger intensiven, stark lokalisierten Strategie übergehen", die auf bestimmte Hamas-Terroristen und -Führer abziele.
Das Weiße Haus sei "zutiefst besorgt" darüber, wie sich die israelischen Operationen in den nächsten Wochen entwickeln werden, wurde ein Beamter zitiert. Die Meinung der Weltöffentlichkeit wende sich zunehmend gegen die gegenwärtige Bodenoffensive, bei der Tausende von Zivilisten getötet werden, berichtete der Sender weiter.
Israel: Wir werden nicht vergessen
Israels Führung zeigt sich derweil weiter unerbittlich. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu meldet Erfolge im Kampf gegen die islamistischen Hamas. "Bislang haben wir bereits etwa die Hälfte der Hamas-Regimentskommandeure ausgeschaltet. Wir rechnen mit jedem ab, der entführt hat, mit jedem, der ein Komplize war, mit jedem, der die Söhne und Töchter unseres Volkes ermordet, massakriert, vergewaltigt und verbrannt hat. Wir werden weder vergessen noch verzeihen."
Das israelische Militär geht davon aus, dass die Terrororganisation Hamas insgesamt 24 militärische Abteilungen mit jeweils rund 1.000 Mitgliedern hat.
Angehörige der Geiseln fordern Netanjahus Rücktritt
Angehörige der 138 Menschen, die noch immer als Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden, haben Netanjahu bei ein Treffen zur Rede gestellt.
Dieser erklärte, dass es momentan keine Chance auf eine Freilassung der Geiseln gebe. Die verzeifelten Familien fordern den Rücktritt des Ministerpräsidenten.