Ukraine wehrt russische Luftangriffe ab

Su-25-Kampfjets feuern während eines Einsatzes der russischen Luftwaffe in der Ukraine Raketen ab
Su-25-Kampfjets feuern während eines Einsatzes der russischen Luftwaffe in der Ukraine Raketen ab Copyright AP/Russian Defense Ministry Press Service
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Von Christoph Debetseuronews mit AP
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21 von 28 Drohnen wurden abgeschossen. Bei ukrainischen Gegenangriffen auf einen Flugplatz auf der Krim sollen Munitionsdepots und Radaranlagen getroffen worden sein. Präsident Selenskyj drohte mit Konsequenzen.

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Die ukrainische Luftabwehr hat in der Nacht zum Sonntag einen russischen Angriff mit Shahed-Drohnen und S-300 Raketen weitgehend abgewehrt. Nach Angaben der Luftwaffe wurden 21 der 28 Drohnen abgeschossen. Ziele waren die Regionen Saporischschja, Mykolajiw, Odessa, Dnipro, Kropywnyzkyj, Winnyzja und Tscherkassy.

Bei einem russischen Angriff auf den Bezirk Pokrowsk in der teilweise besetzten ukrainischen Provinz Donezk wurden mindestens elf Menschen getötet, darunter fünf Kinder. In Pokrowsk selbst starben fünf Menschen, sechs im Dorf Rownoje.

Die Rettungsdienste befürchten, dass die Zahl der Opfer steigen könnte, da sich offenbar etwa sechs weitere Menschen unter den Trümmern eines der zerstörten Gebäude befinden.

Selenskyj droht mit Konsequenzen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, Russland müsse die Konsequenzen jedes solchen Angriffs spüren und fügte hinzu, „dass kein solcher Angriff ohne Konsequenzen für einen Terrorstaat bleiben wird“.

Angriff auf die Krim

Das ukrainische Militär meldete, es habe den Militärflugplatz Saky im Westen der von Russland besetzten Halbinsel Krim erfolgreich angegriffen. Aus dem ukrainischen Geheimdienst verlautete, bei dem Angriff seien Munitionsdepots und mehrere Radarstationen getroffen worden.

Eine offizielle russische Stellungnahme gibt es nicht, aber das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass es vier ukrainische Raketen erfolgreich über der Halbinsel abgeschossen habe. Später berichtete das Ministerium, dass seine Luftabwehreinheiten über dem Schwarzen Meer sechs Schiffsabwehrraketen abgeschossen hätten.

Der Verkehr auf der Brücke, die die Halbinsel mit der südrussischen Region Krasnodar verbindet, war den dritten Tag in Folge vorübergehend gesperrt. Die Brücke ist wichtig für den Nachschub der russischen Streitkräfte.

Die Staatsanwaltschaft von Charkiw teilte mit, dass die Raketen, die die Stadt am 2. Januar getroffen haben, denen ähneln, die „bei Militärparaden in der DVRK zu sehen sind“.Die USA hatten kürzlich erklärt, Russland setzte aktiv nordkoreanische Raketen in der Ukraine ein.

Weihnachtsmessen in Belgorod abgesagt

Offiziellen Angaben zufolge wurde beim Anflug auf das etwa 40 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernte Belgorod ein „Luftziel“ abgeschossen. Bei ukrainischen Angriffen am 30. Dezember in Belgorod kamen nach Angaben der dortigen Behörden 25 Menschen ums Leben. Die Raketen- und Drohnenangriffe auf Belgorod hielten diese Woche an.

Während sich die Russen darauf vorbereiteten, das orthodoxe Weihnachtsfest zu feiern, wurden die Heiligabendmessen in Belgorod aufgrund der „operativen Lage“ abgesagt, teilte Bürgermeister Walentin Demidow mit.

Riskante Strategie der Ukraine

Experten berichteten zuvor gegenüber Euronews, dass Kiew Drohnenangriffe gegen Russland startet, um militärische Ziele zu treffen und die Moral im eigenen Land zu stärken, indem es zeigt, dass das Land über Offensivkraft verfügt. Sie warnten jedoch davor, dass diese Strategie nach hinten losgehen könnte, insbesondere wenn Zivilisten getötet würden.

„Ich verstehe, warum die Ukrainer wollen, dass Russland spürt, wie es sich anfühlt, morgens mit den Sirenen der Luftabwehr aufzuwachen, sich in Kellern zu verstecken und zu warten und zu hoffen, dass ein Raketenbeschuss einen nicht tötet. Aber sie laufen Gefahr die moralische Überlegenheit zu verlieren", sagte Marina Miron, Postdoktorandin am King's College War Studies Department in London.

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