Polnische Bauern blockieren erneut die Grenzübergänge zur Ukraine, um den zollfreien Import ukrainischer Produkte zu stoppen.
Polnische Landwirte protestieren weiter gegen den zollfreien Import ukrainischer Getreideprodukte. Die Bauern sagen, ihre Anliegen seien bislang von der Regierung unbeachtet geblieben. Sie klagen über finanzielle Belastungen, die günstige ukrainische Importe mit sich ziehen, weil sie den polnischen Markt untergraben würden.
Als Teil des Protestes gegen die Importe blockieren die Landwirte Grenzübergänge zur Ukraine. Gegenüber euronews erklärt einer der demonstrierenden Bauern, Pawel Ilasz, dass sie als Teil ihres Protestes nur ein Auto pro Stunde die Grenze passieren lassen.
Zudem würden auch humanitäre Hilfe, Reisebusse und Lkws, in denen sich verderbliche Lebensmittel befinden könnten, durchgelassen. "Wir blockieren nicht den gesamten Übergang. Wir lassen einige durch. Wir wollen auch verstanden werden: Dünger ist teuer in unserem Land, Weizen wird immer billiger. Jeder hat eine Familie, jeder hat Kinder," sagt Ilasz.
Polnsicher und ukrainischer Minister besuchen Grenzübergang
Der Protest der Lkw-Fahrer ist zwar momentan ausgesetzt, soll aber wieder aufgenommen werden, wenn es keine Fortschritte gibt. Der polnische und der ukrainische stellvertrende Minister für Infrastruktur besuchten einen der blockierten Grenzübergange. Sie warnen vor weiteren Verkehrsunterbrechungen.
Serhiy Derkach, stellvertretender ukrainischer Minister für Infrastruktur, bestätigt, dass die Blockade an der Grenze ein Problem darstelle, aus dem sich andere wirtschaftliche und soziale Probleme in der Ukraine ergeben. "Deshalb ist es sehr wichtig, die Grenze offen zu halten, besonders in einer Zeit, in der Russland in großem Umfang in die Ukraine eindringt."
Polens Landwirtschaftsminister macht keinen Hehl daraus, dass das Thema schwierig ist. Er versucht deshalb, den Dialog mit allen Parteien aufrechtzuerhalten - den Landwirten, den Ukrainern und der EU.