Weltwetterorganisation schlägt Alarm: Noch nie war es so heiß, wie im Jahr 2023

Weltwetterorganisation schlägt Alarm: Noch nie so nah an der 1,5-Grad-Grenze wie 2023
Weltwetterorganisation schlägt Alarm: Noch nie so nah an der 1,5-Grad-Grenze wie 2023 Copyright Charlie Riedel/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit WMO, AP
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Weltweit sind die Meere überhitzt, die Gletscher verlieren dramatisch an Fläche. Ein neuer Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) zeichnet ein besorgniserregendes Bild.

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Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürren und Waldbrände haben das tägliche Leben von Millionen Menschen auf der ganzen Welt verändert und zu wirtschaftlichen Verlusten in Milliardenhöhe geführt.

Der Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) bestätigt, dass 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war. Die Durchschnittstemperatur in der Nähe der Erdoberfläche stieg um 1,45 Grad Celsius (mit einer Unsicherheitsspanne von ±0,12 °C) im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Dies ist der wärmste Zehnjahreszeitraum, der je aufgezeichnet wurde.

Noch nie so nah an der 1,5-Grad-Grenze

"Noch nie waren wir so nah, wenn auch im Moment nur vorübergehend, an der 1,5°C-Grenze, die im Pariser Abkommen über den Klimawandel festgelegt wurde", sagte Celeste Saulo, Generalsekretärin der Weltorganisation für Meteorologie. "Die WMO schlägt für die ganze Welt Alarm".

"Beim Klimawandel geht es nicht nur um die Temperaturen. Was wir 2023 beobachtet haben - durch die beispiellose Erwärmung der Ozeane und den Rückgang der Gletscher in der Antarktis - ist besonders besorgniserregend", erklärte die Argentinierin Celeste Saulo.

An einem durchschnittlichen Tag im Jahr 2023 war fast ein Drittel der Meere von einer Hitzewelle betroffen, die lebenswichtige Ökosysteme und Nahrungsmittelsysteme schädigte. Gegen Ende des Jahres 2023 hatten mehr als 90% der Ozeane zu irgendeinem Zeitpunkt des Jahres zu starke Hitze erlebt.

Größter Gletscherverlust aller Zeiten

Vorläufigen Daten zufolge erlitten alle Referenzgletscher den größten Eisverlust aller Zeiten (seit 1950), bedingt durch extremes Abschmelzen im Westen Nordamerikas und in Europa.

Das Meereis in der Antarktis hatte die bei weitem geringste Ausbreitung, die je gemessen wurde. Die maximale Ausdehnung am Ende des Winters war um 1 Million km2 geringer als im vorherigen Rekordjahr, was der Größe von Frankreich und Deutschland zusammen entspricht.

"Die Klimakrise ist die größte Herausforderung, vor der die Menschheit steht, und sie ist eng mit der Krise der Ungleichheit verbunden, was sich in der zunehmenden Ernährungsunsicherheit, der Vertreibung von Menschen und dem Verlust der biologischen Vielfalt zeigt", sagte Celeste Saulo.

Immer mehr Menschen leiden Hunger

Die Zahl der Menschen mit akuter Ernährungsunsicherheit hat sich weltweit mehr als verdoppelt, von 149 Millionen Menschen vor der Corona-Pandemie auf 333 Millionen Menschen im Jahr 2023 (in 78 vom Welternährungsprogramm überwachten Ländern).

Dem Bericht zufolge sind Wetter- und Klimaextreme vielleicht nicht die Hauptursache, aber sie sind erschwerende Faktoren.

Der Klimawandel führte im Jahr 2023 zu vielen Vertreibungen, was zeigt, wie Wetterveränderungen die Widerstandsfähigkeit untergraben und neue Risiken für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen schaffen.

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