Ausländische Helfer von Hilfsorganisation im Gazastreifen getötet

Opfer des Luftangriffes im Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus in Deir al-Balah.
Opfer des Luftangriffes im Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus in Deir al-Balah. Copyright AP Photo
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Von Heilika Leinus
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Im Gazastreifen sind bei einem israelischen Luftangriff sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen getötet worden.

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„Heute hat World Central Kitchen in einem Luftangriff der IDF mehrere Schwestern und Brüder verloren“, schrieb der Gründer der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK), José Andrés am Dienstag auf X. 

Sieben Mitarbeiter der internationalen Hilfsorganisation waren am Montag bei einem  israelischen Luftangriff im Norden des Gazastreifens ums Leben gekommen. Der NGO  zufolge waren drei der getöteten Mitarbeiter aus Polen, Großbritannien und Australien. Eine Person hatte die doppelte Staatsbürgerschaft der USA und Kanada. Die weiteren Mitarbeiter waren Palästinenser. Einer von ihren war palästinensischen Angaben zufolge Fahrer und Übersetzer der NGO.

 „Das sind Menschen … Engel … Ich habe an ihrer Seite in der Ukraine, im Gazastreifen, in der Türkei, in Marokko, auf den Bahamas und in Indonesien gearbeitet. Sie sind nicht gesichtslos ... sie sind nicht namenlos.“ Andrés forderte die israelische Regierung auf, „dieses wahllose Töten“ zu stoppen. 

Die NGO WCK hat ihre Arbeit in Gaza eingestellt

„Das ist eine Tragödie. Humanitäre Helfer und Zivilisten sollten niemals ein Ziel sein. Niemals“, fügte Andrés unter seinem Post auf X hinzu.

Später veröffentlicht die World Central Kitchen auf ihrer Webseite eine längere Erklärung, in der sie bekannt gab, dass sie ihre Arbeit ab sofort einstellen werde. 

„Dies ist nicht nur ein Angriff gegen WCK, es ist ein Angriff auf humanitäre Organisationen, die in den schlimmsten Situationen auftreten, in denen Lebensmittel als Kriegswaffe eingesetzt werden. Das ist unverzeihlich“, schrieb World Central Kitchen auf ihrer Webseite.

Die Leiche einer Person, die ein T-Shirt von World Central Kitchen trägt, liegt auf dem Boden im Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus in Deir al-Balah.
Die Leiche einer Person, die ein T-Shirt von World Central Kitchen trägt, liegt auf dem Boden im Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus in Deir al-Balah.Abdel Kareem Hana/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.

NGO-Mitarbeiter verteilten Hilfsgüter

Der Angriff soll stattgefunden haben, nachdem die Mitarbeiter geholfen hatten, Hilfsgüter auszuliefern. Diese wurden im Rahmen der internationalen Hilfe mit einem Schiff aus Zypern geliefert.

Schiffe hatten am Montag rund 400 Tonnen Lebensmittel und andere Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht. Die Lieferung wurde von den Vereinigten Arabischen Emiraten und World Central Kitchen organisiert.

Das israelische Militär kündigte eine "gründliche Untersuchung auf höchster Ebene" an, „um die Umstände dieses tragischen Vorfalls zu verstehen“. Bisher hat Israel dem Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) Hilfslieferungen in den Norden des Gazastreifens untersagt, unter anderem, weil es dort zu gefährlich für die Mitarbeiter sei. Andere Hilfsorganisationen haben aus demselben Grund von sich aus auf Lieferungen in den Norden verzichtet.

Laut palästinensischen Angaben wurden während des Krieges im Gazastreifen bereits 32.845 Menschen getötet. Über 70.000 weitere Menschen sind verletzt worden.

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