Wie erklären Apotheker Patienten den Mangel an Medikamenten?

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Die Verfügbarkeit von Medikamenten in der EU ist unterschiedlich, oft sind dringend benötigte Verschreibungen nicht lieferbar. Eine Apothekerin aus Warschau erzählt, wie sie mit unzufriedenen Kunden umgeht.

Die Gesundheitssysteme der Europäischen Union können Patienten nicht immer die benötigten Arzneimittel zur Verfügung stellen, weil bestimmte Behandlungen in einem bestimmten Land entweder zeitlich begrenzt oder nicht verfügbar sind. Wie erklären Apotheker, Patienten und Kunden dieses Problem? Eine Apothekerin aus der polnischen Hauptstadt Warschau berichtet von ihren Erfahrungen.

"Manchmal werden Kunden aggressiv, weil ich die Medikamente, die sie brauchen, nicht habe, sie zeigen ihre Unzufriedenheit deutlich. Ich erkläre, dass es nur einen Hersteller der wichtigsten Substanzen gibt. Nur einen Hersteller, von dem alles abhängt. Ich erkläre ihnen, dass Medikamente in der Europäischen Union und in der Welt unterschiedliche Preise haben, und dass es für den Hersteller immer profitabler ist, Medikamente dort zu verkaufen, wo man mehr dafür bezahlt. Die verärgerten Kunden sagen, sie seien chronisch krank und hätten nicht die Kraft, zu anderen Apotheken in der Umgebung zu gehen. Sie bräuchten dieses Medikament hier und jetzt. Dann wiederhole ich, dass ich das Medikament nicht bestellen kann, weil es zu diesem Zeitpunkt nicht erhältlich ist. Aber sie beharren darauf. Sie sagen mir, wie dringend sie diese Behandlung brauchen", erzählt Apothekerin Anna Milczarek-Alwaked. "Manchmal versuche ich dann, Medikamente aus dem Ausland, aus der Europäischen Union, zu importieren. Aber die haben einen viel höheren Preis. Aber wenn der Patient das Medikament wirklich braucht, ist er bereit, jeden Preis zu zahlen, um die Behandlung zu bekommen. Ich habe ein sehr breites Angebot, und ich möchte, dass jeder Kunde meine Apotheke mit einem Medikament verlässt. Ich habe keine Angst, mir ihre Kritik und ihre Kommentare anzuhören. Das Hauptproblem ist der Preis. Die meisten unzufriedenen Kommentare, die wir am Schalter hören, beziehen sich auf die Preise der Medikamente."

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