Grüne Stahlproduktion ist Beispiel für innovative Industriepolitik

Die Eisenerzmine in Kiruna
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Von Stefan GrobeIsabel Marques da Silva
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Wie kann aus der weltgrößten unterirdischen Eisenerzmine kohlenstofffrei gefördert werden? In der arktischen Stadt Kiruna setzt das schwedische Unternehmen LKAB auf fossilfreien Wasserstoff.

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Wie kann aus der weltgrößten unterirdischen Eisenerzmine kohlenstofffrei gefördert werden? In der arktischen Stadt Kiruna setzt das schwedische Unternehmen LKAB auf fossilfreien Wasserstoff.

Der Standort Kiruna repräsentiert 80 Prozent des gesamten Eisenerzes in der EU. Dieses Mineral, das hier 1600 Meter unter der Erde abgebaut wird, ist der Hauptbestandteil von Stahl und kann entscheidend für die grüne industrielle Revolution sein.

Denn die neue Wasserstoff-Technologie ermöglicht eine sauberere Stahlproduktion.

Das gelieferte Eisenerz besteht aus Eisen und Sauerstoff, sagt die zuständige Forschungsleiterin Susanne Eriksson Rostmark. Um Sauerstoff zu entfernen, verwendeten die Kunden heute Kohle, die Kohlendioxid bilde. Im neuen Prozess werde Wasserstoff verwendet, der bei der Entfernung von Sauerstoff nur Wasserdampf erzeuge. Es handele sich also um eine völlig kohlendioxidfreie Produktion.

Der EU-Innovationsfonds hat sich mit 143 Millionen Euro an diesem Projekt beteiligt. Das Unternehmen sagt indes, dass die EU mehr investieren könnte, um Konkurrenten wie China und den USA einen Schritt voraus zu sein.

In Kiruna wurde gerade Europas größtes Vorkommen an Seltenen Erden mit mindestens einer Million Tonnen entdeckt. Die Erforschung von Stoffen, die zur Herstellung von Elektrofahrzeugen und Windkraftanlagen verwendet werden, wird viel Geld und Technologie erfordern.

Die schwedische Regierung, die jetzt die Ratspräsidentschaft übernommen hat, hat ihr Rezept, um den EU Green Deal umzusetzen.

Es gebe offensichtlich kein Interesse an einem Handelskrieg mit den USA, sagt Wirtschaftsministerin Ebba Busch. Auch habe Stockholm kein Interesse daran, dass einzelne Mitgliedsstaaten jetzt nach noch mehr staatlichen Subventionen riefen. Es müsse jedoch ein Weg gefunden werden, dass europäische Unternehmen und Industrien bessere Bedingungen erhielten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In den nächsten sechs Monaten würden daher sehr wichtige Gespräche mit der Kommission und dem Rat zu führen sein.

Die EU-Kommission wird diesen Monat konkrete Vorschläge für einen neuen grünen Industrieplan und einen neuen europäischen Souveränitätsfonds vorlegen, um öffentliche Investitionen zu fördern.

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