Wählen ab 16 in fünf Staaten bei nächster Europawahl

Ein Junge betrachtet Wahlplakate in Frankreich
Ein Junge betrachtet Wahlplakate in Frankreich Copyright AP Photo/Franck Prevel
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Von Stefan GrobeMeabh McMahon
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Bei den Europawahlen 2024 werden Belgien und Deutschland zusammen mit Österreich, Griechenland und Malta 16- und 17-Jährigen das Wahlrecht einräumen. Aber sind die Kids auch motiviert?

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Nächstes Jahr um diese Zeit werden diese Oberschüler eines Brüsseler Gymnasiums nicht nur Prüfungen absolvieren, sondern auch ihre Stimme abgeben.

Bei den Europawahlen 2024 werden Belgien und Deutschland zusammen mit Österreich, Griechenland und Malta 16- und 17-Jährigen das Wahlrecht einräumen.

Die Jugendlichen hier sind informiert und motiviert!

"Wir werden bald erwachsen sein, also ist es wichtig, dass wir auch unsere Meinung sagen", sagt Anouska.

Und Alexis meint: "Ich denke, es ist eine wirklich gute Idee, weil es bedeutet, dass wir tatsächlich ändern können, was wir ändern wollen. Bei den Dingen, die wir wichtig finden, können wir mitreden und für Parteien oder Leute stimmen, die unserer Meinung nach diese Werte vertreten. Zum Beispiel in unserer Klasse ist der Klimawandel ziemlich wichtig oder die Rechte der Frauen. Und so können die Menschen ihre Stimme nutzen, um diese Ideen zu fördern."

Die Herabsetzung des Wahlalters bedeutet, dass 270.000 junge Menschen in Belgien ihre Stimme abgeben können.

Seit Jahren ein Ziel vieler Jugendorganisationen - eine Veränderung, die sie in ganz Europa sehen wollen.

Junge Menschen sollten gehört und nicht nur gesehen werden, argumentieren sie.

Lauren Mason, Policy and Advocacy Manager für das Europäische Jugendforum:

"Es ist wahr, dass einige junge Menschen denken, dass ihre Stimmen und ihr Votum nicht zählen, und deshalb brauchen wir einen größeren politischen Wandel, der sich dagegen richtet. 16 ist ein Teil dieses Wandels. Es ist ein Schritt auf dem Weg dorthin, aber wir wissen, dass wir noch radikalere Veränderungen brauchen. Wenn wir wollen, dass sich junge Menschen wirklich in unserer Demokratie engagieren, dann müssen wir das tun. Das bedeutet, dass mehr junge Menschen in politischen Parteien sind, dass mehr junge Menschen in politischen Machtpositionen sind und dass die Meinung junger Menschen in unserer Politik ernst genommen wird."

Aber die große Frage ist nun, ob sich junge Menschen für diese Wahlen registrieren lassen und sich die Zeit nehmen, ihre Stimme abzugeben.

Auch wenn in Ländern wie Belgien Wahlpflicht besteht.

Frühere EU-Wahlen haben gezeigt, dass die Wahlbeteiligung unter Jugendlichen erschreckend niedrig ist. Das Ziel ist es nun, diese Tendenz zu ändern.

"Für uns, das Parlament als Institution, ist dies aus vielen Gründen eine Priorität", sagt Jaume Duch, Sprecher des Europäischen Parlaments. 

"Und vielleicht ist der erste Grund, dass dies die Wahlen sind, die die Zukunft für diese neuen Generationen am deutlichsten prägen, denn letztendlich wird das, was auf europäischer Ebene passiert, wahrscheinlich eine größere und längere Auswirkung haben als nationale Entscheidungen, sagen wir mal, Jahr für Jahr oder kurzfristig."

Bei der letzten Europawahl 2019 gaben nur 42 Prozent der Erstwähler ihre Stimme ab.

Alle Augen sind nun auf die Politiker gerichtet, um zu sehen, wie sie mit dieser Generation flirten.

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