Sexistische Reaktionen nach Rücktritt von erster Trainerin im Männerfußball

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Von Euronews
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“Das ist nicht das erste Mal, dass ein Mann von einer Frau verlassen wird.” So kommentierte der Clubpräsident des französischen Zweitligisten Clermont Football 63, Claude Michy, die überraschende Kündigung von Helene Costa. Sie wird nun doch nicht als erste Frau eine französische Männerfußballmannschaft trainieren. Sie kündigte noch vor ihrer ersten Trainingsrunde beim Zweitligisten. „Sie ist eine Frau. Sie kann Männer gewisse Dinge glauben lassen“, sagte Michy französischen Medien. “Ich habe ihr geglaubt.”

Die Portugiesin habe ihn ratlos zurückgelassen. “Das ist eine erstaunliche, überraschende und unverständliche Entscheidung”, sagte Michy. “Sie wollte uns nicht mehr vertrauen.” Alle Gründe Costas seien belanglos gewesen, nichts Ernstes. Es gebe keine rationalen Gründe. “Sie geht mit ihrem Geheimnis”, erklärte der Clubpräsident. Allerdings hat der Sportmanager des Vereins portugiesischen Medien zufolge die neue Saison geplant, ohne mit Costa zu sprechen. Das habe das Vertrauen zerstört.

Die frühere Trainerin der iranischen und der katarischen
Nationalmannschaft der Frauen erklärte in der Pressekonferenz nur, dass
der Clubpräsident die Gründe kenne. “Es ist meine Entscheidung”, sagte
sie. “Es ist auch eine schlechte Entscheidung für mich, aber ich werde
weiter an meine Fähigkeiten glauben.” Zurzeit habe sie keine anderen
Verpflichtungen für einen neuen Verein. Ihre Pressekonferenz ist hier auf Französisch und Englisch zu sehen.

Auch Sissy Raith, die die deutsche Bezirksoberliga-Herrenmannschaft TSV
Eching trainierte, musste sich sexistische Kommentare anhören, bevor ihr
gekündigt wurde. Allerdings war sie sogar mit ihrer Mannschaft
aufgestiegen. Der neue Vereinsverantwortliche habe zuvor öffentlich
gesagt, “man könne einem hart arbeitenden Mann nicht zumuten, sich abends
noch mit einer Frau rumschlagen zu müssen”, erzählte sie dem
Fussballmagazin 11 Freunde in diesem Interview.

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