Katar 2022: Wahrscheinlich WM im Winter - Clubs wollen Entschädigung

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Von Euronews
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Noch ist es nur eine Empfehlung, doch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Fußballweltmeisterschaft 2022 im Winter stattfinden wird. Dafür spricht

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Noch ist es nur eine Empfehlung, doch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Fußballweltmeisterschaft 2022 im Winter stattfinden wird. Dafür spricht sich eine Arbeitsgruppe der FIFA, die in sechsmonatiger Arbeit eine praktikable Lösung für das Turnier in Katar suchte und an diesem Dienstag in Doha ihr Ergebnis veröffentlichte.

“Natürlich hat alles seine Vor- und Nachteile”, kommentiert Jérôme Valcke, der Generalsekretär des Fußballweltverbandes. “Es gibt keine Lösung, die von allen unterstützt werden wird. Aber aus dieser Diskussion ist November/Dezember 2022 als Lösung herausgekommen.”

FIFA-Exekutive trifft Entscheidung im März

Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, sagte in seiner Funktion als Präsident der Interessenvertretung der europäischen Fußballvereine (European Club Association): “Das kommt nicht unerwartet. Für die Fußball-Familie ist die Neuterminierung der Weltmeisterschaft eine schwierige Aufgabe und eine Herausforderung. Die Spielpläne überall auf der Welt müssen dem Turnier angepasst werden, das fordert von jedem Kompromissbereitschaft. Von den europäischen Mannschaften und Ligen kann nicht erwartet werden, dass sie die Kosten für diese Neuterminierung tragen. Wir erwarten, dass die Clubs für den Schaden, der durch eine endgültige Entscheidung entsteht, abgefunden werden.”

Gegen eine Austragung des Turniers im Sommer sprechen vor allem die hohen Temperaturen. Ob das FIFA-Exekutivkomitee dem Vorschlag einer Winter-WM nachkommt, wird bei einer Sitzung in Zürich am 19. und 20. März entschieden. Ebenfalls im Gespräch war ein Termin im Januar/Februar, der allerdings mit den Olympischen Winterspielen kollidieren würde. Da der Fastenmonat Ramadan im Jahr 2022 am 2. April beginnt, ist auch eine Austragung im Frühling nicht möglich, zwischen Mai und September macht die Hitze in Katar einer WM einen Strich durch die Rechnung.

FIFA's official "constraints" on when to play the 2022 World Cup in Qatar. pic.twitter.com/rGHpbQzqWF

— Martyn Ziegler (@martynziegler) February 24, 2015

WM-Endspiel kurz vor Weihnachten?

Der Schweizerische Fußballverband bezeichnet den Vorschlag der FIFA-Arbeitsgruppe als ‘sinnvoll’. Weiter heißt es: “WM-Begegnungen sollen bei klimatischen Bedingungen stattfinden, welche für die Fussballer und die Spielqualität am geeignetsten sind. […] Für die Schweiz und wohl auch für andere europäische Verbände, wäre eine WM-Endrunde im Januar und Februar sehr gut denkbar, allerdings will die FIFA eine Konkurrenz zu den Olympischen Winterspielen offensichtlich vermeiden.”

Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, sagt: “Es fällt schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ein WM-Finale kurz vor Weihnachten stattfinden soll. Fest steht aber, dass aufgrund der enormen Hitze im Sommer nicht gespielt werden kann und es deshalb auch keine Alternative zu einer Ausrichtung im Winter gibt.”

“Es ist offensichtlich, dass die Sichtweise der europäischen Ligen und die vieler weiterer Wettbewerbe auf der Welt, die negativ beeinflusst werden, während der Gespräche nicht ernsthaft in Betracht gezogen wurden”, kritisiert Richard Scudamore, Chef der englischen Premier League. Er fürchtet, dass eine WM im November und Dezember englische Traditionen zerstört, unter anderem den Spieltag am “Boxing Day”, dem zweiten Weihnachtsfeiertag.

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