Tel Aviv am Tag nach den Krawallen. Die Spuren der Proteste werden weggeräumt. Äthiopischstämmige Israelis hatten erneut gegen Diskriminierung und
Tel Aviv am Tag nach den Krawallen. Die Spuren der Proteste werden weggeräumt. Äthiopischstämmige Israelis hatten erneut gegen Diskriminierung und Polizeigewalt demonstriert. Probleme, die auch Tel Avivs Vize-Bürgermeisterin kennt.
Mehereta Baruch-Ron: “Ich wollte hier an der Demo teilnehmen, eine Polizisten stand am Eingang und fragte, wer ich sei. Ich sagte, ‘ich bin die stellvertretende Bürgermeisterin von Tel Aviv und möchte in den VIP-Bereich’ und sie sagte, ‘gut, dass du dir nicht einen ausgefalleneren Titel ausgedacht hast’ und ließ mich nicht rein.”
Am Sonntagnachmittag hatten sich Tausende äthiopische Juden auf dem Rabin-Platz im Zentrum der Stadt versammelt. Die Lage eskalierte, es kam zu Straßenschlachten zwischen Demonstranten und der Polizei, die bis in den frühen Morgen andauerten. Dutzende wurden verletzt, rund 40 Menschen festgenommen. Regierungschef Benjamin Netanjahu rief zur Ruhe auf und traf sich mit Vertretern der äthiopischen Gemeinde. Die hat indes neue Proteste angekündigt.
“Ein Video”, auf dem zu sehen ist, wie Polizisten einen aus Äthiopien stammenden israelischen Soldaten misshandeln, hatten die Proteste mitausgelöst.
In Israel leben offiziellen Schätzungen zufolge rund 135.000 Juden mit äthiopischen Wurzeln. Häufig wohnen sie abseits in eigenen Siedlungen oder Armenvierteln. Viele klagen darüber, im Beruf und Alltag benachteiligt zu werden. Außerdem komme es immer wieder zu Übergriffen durch die Polizei.
Das Video mit dem Zwischenfall