Assistenzärzte in England streiken

Assistenzärzte in England streiken
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Zum ersten Mal seit 40 Jahren haben am Dienstag Zehntausende Assistenzärzte in England für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt. Sie protestieren gegen

WERBUNG

Zum ersten Mal seit 40 Jahren haben am Dienstag Zehntausende Assistenzärzte in England für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt. Sie protestieren gegen Reformpläne der britischen Regierung. Die British Medical Association verhandelt seit September 2015 mit dem Gesundheitsministerium und dem National Health Service über einen neuen Vertrag für die 45.000 Assistenzärzte in England.

“Ich bin wirklich besorgt darüber, dass die Regierung das bereits strapazierte öffentliche Gesundheitssystem zum Kollaps bringt. Ich glaube an das staatliche Gesundheitssystem. Wir haben hier ein wunderbares Gesundheitswesen. In den vergangenen Jahren gab es Veränderungen, die zum Niedergang führen werden und das ist die neueste und schwerwiegendste”, so eine streikende Ärztin.

Die Regierung will unter anderem die Zuschläge für die Nachtarbeit und am Wochenende kürzen. Im Gegenzug soll das Grundgehalt der Junior Doctors um 13,5 Prozent erhöht werden. Aus staatlicher Sicht nötige Reformen, um langfristig eine Sieben-Tage-Woche in den Krankenhäusern einzuführen.

“Sie können mit dem Ziel der Regierung einer Sieben-Tage-Versorgung nicht einverstanden sein, aber ist es verhältnismäßig, gefährdeten Patienten die Notfallversorgung zu entziehen, so wie es heute geschieht. Dem einzigen Punkt, dem wir nicht zustimmen können, bei dem es eine Blockade gab, war der Punkt der Samstagszuschläge. Wir bieten Ärzten einen höheren Samstagszuschlag als Krankenschwestern, Sanitätern und eigenständigen Assistenzärzten”, so Gesundheitsminister Jeremy Hunt.

Laut der Regierung habe keine Gewerkschaft das Recht, die Umsetzung einer Reform zu verhindern, für die die Briten gestimmt haben. Nämlich das Ziel, den Service der Krankenhäuser am Wochenende zu verbessern. Die Gewerkschaft habe eine ganze Generation von jungen Ärzten radikalisiert.

“Es liegt nicht in unserem Interesse, die Regierung zu stürzen und die Macht zu übernehmen. Die Ärzte, die in der Gewerkschaft sind, arbeiten in den Krankenhäusern, sie wissen, wie es an der Front aussieht. Sie versuchen, einfach umzusetzen, was in der Praxis funktionieren würde. Jeremy Hunt hat nie an vorderster Front gearbeitet, er hat keine Ahnung, wie man ein Krankenhaus führen muss”, sagte die Assistenzärztin Nicola Miller.

Auch wenn die öffentliche Unterstützung etwas gefallen ist, bleibt sie immer noch hoch. Laut einer Umfrage lag sie im März bei 65 und aktuell bei 57 Prozent.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

94-jährige Strick-Oma sucht neues Zuhause für ihre gestrickten Wahrzeichen

Bettwanzen und König Charles: Opfer russischer Desinformationskampagnen

Fälschungsverdacht: Kate-Foto von Agenturen zurückgezogen