Sicherheitsbedenken, Baumängel, Doping… Vor dem Startschuss in Rio werden die kritischen Stimmen lauter und lauter.
Sicherheitsbedenken, Baumängel, Doping… Vor dem Startschuss in Rio werden die kritischen Stimmen lauter und lauter.
Dopingverdacht
Während die russischen Leichtathleten gesperrt bleiben, sind ihre Kollegen aus den anderen Disziplinen in Rio eingetroffen. An ein Fairplay wollen die wenigsten Sportfans noch glauben.
Er könne sich keine Olympischen Spiele ohne Russland vorstellen, meint der russische Coach für Rhythmische_ Sportgymnastik.
Doch mit der Meinung bleibt Russland wohl isoliert. Die Entscheidung des IOCs löst bei vielen Sportfans und Politikern völliges Unverständnis aus.
Die australische Sportministerin sieht gar das Ansehen der Olympischen Spiele gefährdet.
“Jede Entscheidung, die unter den Forderungen der Welt-Anti-Doping-Agentur bleibt, verstärkt nur den Verdacht,
der an den Athleten in Rio haftet und schädigt den Ruf derOlympischen Bewegung,” forderte Sussan Ley.
Mängel im Olympischen Dorf
Die Kritik aus Australien reißt nicht ab: So weigerte sich die nationale Delegation, ihre Unterkünfte in Bezug zu nehmen: Es gebe keinen Strom, das Wasser tropfe, die Toiletten seien verstopft. Sportler anderer Delegationen stießen auf ähnliche Mängel. Die australische Delegationsführerin Kitty Chiller nimmt kein Blatt vor den Mund.
Ein Olympisches Dorf in diesem Zustand habe sie noch nieerlebt, obwohl sie nun schon zum fünften Mal dabei sei.
Lovely…. Significant problems greet athletes beginning to arrive at Olympic village in #Riohttps://t.co/E25kPgaPVA
— Kimberley Molina (@KimberleyMolina) 25. Juli 2016
Hohes Sicherheitsaufgebot
Auch Sicherheitsbedenken überschatten die Spiele. Nicht nur die Athleten, auch die Zuschauer müssen geschützt werden.
Die gesamte Stadt steht unter Polizeikontrolle, da die Kriminalität in Rio im vergangenen Jahr Rekordwerte erreichte. 85.000 Polizisten und Soldaten sind im Einsatz – doppelt so viele wie in London vor vier Jahren.
Eine Terrorzelle konnte kurz vor dem Start der Spiele ausgehebelt werden.
Ein strahlend schönes Rio?
Bleiben also noch viele Baustellen. Aber was kommt dann? Den Menschen wurde eine renovierte Stadt versprochen, neue Wohnungen und Straßen sowie modernere öffentliche Verkehrsmittel. Die U-Bahn fährt noch nicht. Auf den Großbaustellen lasten noch größere Korruptionsvorwürfe.
Vor sieben Jahren jubelten die Menschen, als sich das IOC für den Austragungsort Rio entschied.
Sieben Jahre später ist Präsident Lula da Silva nicht mehr im Amt. Brasilien macht unter seiner Nachfolgerin Dilma Rousseff eine tiefe Wirtschaftskrise durch. Die Hälfte der brasilianischen Bevölkerung ist nun gegen die Olympischen Spiele und macht seinem Ärger auf den Straßen Luft.